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Elmar Traks

Elmar Traks

Fielding, Joy – Herzstoß (2011)

Nachdem ihr aus Irland stammender Mann sie verlassen hat, tritt die 50-jährige Kanadierin Marcy Taggart alleine eine Reise in dessen alte Heimat an, die ursprünglich als gemeinsamer Urlaub zur Silberhochzeit geplant war. Als sie mit Vic, einer männlichen Reisebekanntschaft, in einem Pub sitzt, glaubt sie, draußen ihre mittlerweile 23-jährige Tochter Devon zu sehen. Bevor sich Marcy vergewissern kann, ist die junge Frau jedoch schon wieder verschwunden.

Die depressive Devon war vor etwa 2 Jahren allem Anschein nach bei einem Kanu-Ausflug ertrunken, ihre Leiche jedoch nie gefunden worden. Und obwohl alle Umstände für einen Selbstmord sprechen, glaubt die Mutter als einzige nicht an den Tod ihrer Tochter.

Als sie nun sicher ist, sie erkannt zu haben, fühlt sie sich bestätigt und beginnt eine fieberhafte Suche nach ihr. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Reisebekanntschaft Vic und von Liam, einem Kellner des Pubs. In vielen Rückblenden erfährt der Leser parallel dazu Einzelheiten der Beziehung Marcy's zur eigenen Mutter, von der Devon ihre psychische Erkrankung geerbt hat.

 

Die eigentliche Handlung schleppt sich zäh dahin, das meiste ist zudem auch noch vorhersehbar, sodass kaum Spannung aufkommt. Lange vor Schluss ahnt man sogar schon den Ausgang, der dann ohne irgendeinen Überraschungseffekt auch genau so eintritt. Als Joy-Fielding-Kenner und (bislang) -Fan habe ich ständig auf eine überraschende Wende, einen Knalleffekt, gewartet – vergeblich.

Stattdessen hatte ich den Eindruck, dass die Autorin die einzelnen Episoden lustlos aneinander gereiht hat, in dem krampfhaften Bemühen, Seiten zu füllen. Dadurch wirkt das Ganze leidenschaftslos, langweilig und ziemlich konstruiert.

Die oft seitenlangen Ausführungen zur Geschichte Irlands interessierten mich nicht – in dem Fall hätte ich mir ein entsprechendes anderes Buch gekauft -, waren ermüdend und hatten mit der Entwicklung des Falles nicht das Geringste zu tun. Aus meiner Sicht hat es sich dabei um eine Verzweiflungstat der Schriftstellerin gehandelt, der die Ideen zum Thema des Romans fehlten.

 

Resümee: Bislang konnte ich – zum Teil auch entgegen der vorherrschenden Meinung in Bewertungsportalen – nur Positives über die Werke Joy Fielding's sagen. Aber dieses Buch ist ein echter Flop. Es hat fast den Eindruck, als leide sie nach all den Jahren des großen Erfolgs am Burn-out-Syndrom und sollte sich eine schöpferische Pause gönnen.

 

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