Flocki ist ein kleiner Welpe, der nun schon seit einem drei-viertel Jahr bei seiner Familie lebt. Aber noch nie – nie! - hat er so einen hektischen und seltsamen Tag erlebt wie heute. Was er nicht wissen kann: Es ist Heiligabend - die Rudelmitglieder sind aufgeregt und im Vorbereitungs-Stress, da nicht nur der Weihnachtsmann, sondern auch Gäste erwartet werden!
Dabei fing es eigentlich schon vor ein paar Tagen an, als alle plötzlich
nicht mehr wie gewohnt zur Arbeit bzw. Schule gingen. Bereits da fragte
sich Flocki, ob etwas mit ihnen nicht stimmt, ob sie vielleicht eine schlimme – möglicherweise sogar ansteckende – Krankheit hätten.
Er sieht seine Vermutung dadurch untermauert, dass der kleine Sohn
der Familie heute einen ganz roten Kopf mit fiebrig glänzenden Augen
hat und freiwillig seine Schuhe putzen will. Und dann schließen er und
seine Schwester sich im Zimmer ein – so, als hätten sie Angst gestohlen
zu werden!
Und niemand hat heute für den armen Flocki Zeit, keiner streichelt ihn wie gewohnt. Stattdessen rennen alle aufgeregt umher und stolpern dauernd über ihn; überall scheint er im Weg zu sein. Aber dass der Vater dann auch noch beleidigend wird und ihn als „unmöglichen Köter“ beschimpft, das ist nun doch höchst ungerecht.
Der im Wohnzimmer aufgestellte Baum scheint nicht, wie der Welpe zunächst erfreut vermutet hat, für ihn zu sein – sonst hätte er ja beim Heben des Beinchens keinen Anpfiff bekommen. Aber was soll das Ding dann, um das alle so viel Gewese machen? Sogar bunte Bälle hängt der Vater noch daran, die aber beim Spielen sofort kaputtgehen, und nach weiterem aufwendigen Schmücken soll das Pieksding dann unverständlicherweise angezündet werden.
Zu guter Letzt muss der gestresste Hund das Haus auch noch vor einem Fremden mit rotem Mantel und Rauschebart verteidigen, der sich unbedingt Eintritt verschaffen will. Da hilft nur ein beherztes Zwicken ins Hosenbein, um den Kerl zu verscheuchen.
Viele weitere Fragen schießen dem kleinen Hund durch den Kopf: Warum zieht sich die Familie so fein an, geht dann aber gar nicht aus? Warum jaulen die Kinder heute so – sie nennen es Gesang – und werden nicht, wie Flocki sonst, dafür ausgeschimpft? Warum braucht man so viele Kerzen, wo doch überall Licht brennt? Was ist es für weißes Zeug, das draußen vom Himmel fällt? Usw. usw.
Resümee: Ein unbedingt empfehlenswertes Buch – nicht nur für Familien mit kleinen Kindern und Hundeliebhaber. Es spiegelt die in vielen Familien ganz normale Hektik und Aufgeregtheit des Heiligen Abends wider. Flocki aber versteht seine kleine Welt nicht mehr und versucht, sich das aus seiner Sicht extrem seltsame Verhalten seines Rudels zu erklären.
Eine aus der Perspektive des Welpen sehr liebenswert und amüsant erzählte Geschichte!
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