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Elmar Traks

Elmar Traks

Wolf, Klaus-Peter – Ostfriesenmoor (2013)

In diesem 7. Buch der „Ostfriesen“-Krimireihe wird das Team um Ann Kathrin Klaasen wieder gefordert:

Als der Journalist Holger Bloem im Moor Vögel beobachtet, glaubt er zu sehen, dass ein Kranich ein Leichenteil aus dem Wasser fischt. Er schießt ein Foto, das seinen Verdacht bestätigt, und informiert die Polizei. Die Beamten finden eine weibliche Kinderleiche – fachgerecht wie ein Tierkörper präpariert. Wer ist die Tote und wie lange liegt sie schon dort? Wer ist der Täter? Haben etwa die Mitglieder einer Stiftung ihre Hände im Spiel? Ist der Mörder gar ein Pädophiler? Auf alle Fälle kennt sich hier jemand hervorragend mit dem Präparieren von Leichen aus.

Die Ermittlungen in diesem Fall beschäftigen das Team sehr, da geschieht ein weiteres Verbrechen:

Gundula Müller und ihr Partner Thomas Schacht machen mit ihren Zwillings- babys und der 13-jährigen Lucy Urlaub in Norddeich. Während die Mutter in einer Apotheke einkauft, soll Lucy auf die Säuglinge aufpassen. Diese zieht es jedoch zu Benne, einen attraktiven jungen Mann, in die gegenüberliegen- de Eisdiele. Daher bekommt sie nicht mit, wie eine ihrer kleinen Stiefschwes- tern aus dem Zwillingswagen entführt wird.

Die Familienverhältnisse sind schwierig: Gundulas Ex-Mann, der mit seiner neuen Flamme gerade ebenfalls Urlaub in Norddeich macht, glaubt, dass die Zwillinge noch von ihm sind. Hat er die Kleine entführt? Es kommt zu gegen- seitigen Verdächtigungen und Schuldzuweisungen, und schließlich erhält Lucy auf ihrem Handy eine Lösegeldforderung.

Als auch noch der zweite Säugling aus dem Ferienhaus entführt wird, wäh- rend Lucy im Bad ist, eskaliert die Situation, und die 13-Jährige flieht zu Benne in seinen Wohnwagen.

 

Im Zuge ihrer Ermittlungen halten die Beamten es irgendwann nicht mehr für abwegig, dass die präparierte Kinderleiche im Moor und die Entführung der Zwillinge einen gemeinsamen Hintergrund haben. Oder handelt es sich doch um zwei völlig voneinander unabhängige Fälle?

Die Auflösung jedenfalls ist nicht nur spannend, sondern auch ungeahnt überraschend.

 

Resümee: Ach, war es schön, nach einem Jahr endlich wieder einmal etwas von alten Bekannten zu hören! Ann Kathrin Klaasen ist nach wie vor eine engagierte, analytisch denkende Ermittlerin, auch wenn sie sich zur Zeit noch intensiv um ihre schwer kranke Mutter kümmern muss. Ihr Lebensgefährte und Kollege Frank Weller unterstützt sie, wo er nur kann. Rupert ist nach wie vor eher Trieb gesteuert und sieht jede Frau zunächst einmal als potenziel- les Sexual-Objekt. Chef Ubbo Heide stellt sich auch im größten Chaos und selbst wenn der Beruf ihn an seine körperlichen Grenzen bringt, schützend vor seine Mitarbeiter.

Die Handlung selbst ist wieder sehr spannend, vor allem auch, weil der Leser ständig am Miträtseln ist und sich auf falsche Fährten locken lässt.

In altbekannter Weise schreibt der Autor mit viel Humor – und die verbalen Schlagabtäusche sind mal wieder von Allerfeinsten.

Es hat wieder viel Spaß gemacht, zumal dank der authentischen Schilderungen die Lektüre von Klaus-Peter Wolfs Krimis für mich hier in Andalusien immer wie ein virtueller Kurzurlaub in Ostfriesland ist.

Leider muss ich jetzt bis zum 8. Fall („Ostfriesenfeuer“) wieder ein Jahr warten.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Günther Arendt (Mittwoch, 24 April 2013 10:45)

    Hallo, Annette! Sie scheinen ja ein echter Klaus-P.-Wolf-Fan zu sein - alle seine Ostfriesen-Krimis gelesen und ein paar andere Werke auch noch!
    Ich muss sagen, ich finde seine Bücher, vor allem die Ostfriesen-Krimis, mittlerweile nicht mehr so toll; dies war definitiv der letzte, den ich gelesen habe. Was mich zunehmend gestört hat, sind die vielen Detail- und Landschaftsbeschreibungen. Da kommt keine Spannung auf, vor allem, weil auch die Handlung meist seicht dahinplätschert und oft vorhersehbar ist - auch durch die stets gleichen Ermittler-Charaktere.
    Richtiggehend nerven tut mich die ständige Werbung für die Kinderlieder seiner Lebensgefährtin, die Bücher anderer Krimi-Autoren und die Marzipanprodukte eines bestimmten Cafés.

    Ich hoffe, Sie als großer Fan nehmen mir die Kritik nicht übel.
    Im Übrigen finde ich Ihren Bücher-Blog ausgezeichnet, ebenso die Spanien-Seiten.
    Weiter so!!

    Günther

  • #2

    A.T. (Mittwoch, 24 April 2013 11:08)

    Hallo, Günther!
    Aber nein, natürlich nehme ich Ihre Kritik nicht übel - dazu ist so ein Blog doch auch da. Und wenn sie dann noch in nettem Ton geschrieben und dazu durchaus nachvollziehbar, um nicht zu sagen verständlich ist ...
    Aber ich als alte Beinahe-Ostfriesin finde gerade die Landschaftsbeschreibungen toll und die zu diesem Menschenschlag passende etwas gemütliche Handlung.
    Auch die immer gleichen Ermittler mit ihren speziellen Eigenheiten bedeuten für mich eine wohltuende Konstante.
    Zugegeben, die Werbung für andere Produkte durchgängig durch die ganze Serie stört mich einerseits auch ein wenig. Andererseits habe ich dadurch aber auch schon den ein oder anderen guten Lesetipp bekommen.

    Gruß Annette