... weil sie stets mit Geräusch verbunden (Wilhelm Busch)
Neulich bei LIDL in einem spanischen Küstenort:
Bereits im Eingangsbereich irritierte mich eine seltsame Kakophonie aus obligatorischer Hintergrundmusik-Berieselung und einem – sagen wir mal – Freistil-Töne-Produzieren. Letzteres wurde zur Ladenmitte hin zunehmend lauter.
Der Irritation Lösung:
Es gab alle möglichen Musik-Instrumente im Angebot – gruppiert in einer Schütte.
Etwa ein Drittel der Bongo-Trommeln, Xylophone, Blockflöten, Mundharmoni- kas … war bereits ihrer Umverpackung entledigt worden, die Trommelfelle (der Bongos und wohl auch die einiger Kunden-Ohren!) zeigten bereits deutliche Gebrauchsspuren.
Denn Groß und Klein gaben sich einem intensiven Probe-Gebrauch hin –
mit viel Leidenschaft, aber wenig Können, gemäß der spanischen Formel
„laut = schön“. Und die Geräuschkulisse rund um die „Orchester-Schütte“ war seeeehr schön.
Im Vorbeigehen überlief mich dann ein Schauer – nicht etwa vor Wonne, sondern vor Schreck und Unglauben:
Ein älterer Mann packte eine Mundharmonika aus (wie gesagt, etwa 1/3 befand sich bereits ausgepackt in der Schütte!), fing darauf an zu spielen, packte das besabberte Instrument wieder zurück … und das Ganze wieder- holte sich sage und schreibe noch zweimal.
Gesagt habe ich übrigens entgegen meiner Art nichts:
Sowohl für die Herumstehenden als auch für zwei Angestellte, die sehenden Auges vorbeigingen, schien das Verhalten des Mannes absolut in Ordnung zu sein – schließlich muss man doch vorm Kauf alles mal durchprobieren! Und das kann einem eine Ausländerin, die nicht einmal Interesse an den Instrumenten zeigt, ja wohl nicht verbieten.
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