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Elmar Traks

Elmar Traks

Physiotherapie - Suegra, abogado y doctor … cuanto más lejos, mejor

(Schwiegermutter, Rechtsanwalt und Arzt … je weiter entfernt,

desto besser)

 

Diagnose: Teilruptur des Innenmeniskus und Hüftdysplasie mit zeitweise unerträglichen Schmerzen.

So mancher Hund wäre da wohl schon eingeschläfert worden, bei mir setzte der Orthopäde jedoch (zunächst mal!) auf eine GUTE und KOMPLEXE Langzeit-Physiotherapie.

Da er die zeitaufwändige Anreise zu seiner „hauseigenen“ Therapeutin nicht für zumutbar hielt, empfahl er mir nachdrücklich einen angeblich wahren Heil- künstler, der tageweise in einer Arztpraxis hier an der Küste arbeitet. Jener Medicus hatte seinen „Untermieter“ gegenüber meinem Orthopäden in den höchsten Tönen gelobt.

Meine Anmerkung, ich würde lieber zu einer ebenfalls hier in der Nähe an- sässigen Krankengymnastin gehen, mit der ich bereits vor einigen Jahren ausgesprochen positive Erfahrungen gemacht habe, fand daher kein offenes Ohr.

Mit Skepsis, aber gleichwohl einem gewissen Grundvertrauen erschien ich also zur ersten Behandlung bei dem angepriesenen „Wunderheiler“.

Dieser – im Folgenden T. genannt – empfing mich an der Rezeption: schweißüberströmt mit triefnassen Haaren. Hitze, Angst, Unpässlichkeit, körperliche Anstrengung?? Mir wurde ein wenig mulmig! Aber tapfer folgte ich ihm in einen kleinen, fensterlosen, stickigen Raum, in dem noch

die Ausdünstungen meiner Vorgänger waberten. Zwischen zwei schmalen Schrankreihen befand sich dort mit einem Abstand von jeweils ca. 1/2 m eine Liege – also wohl doch keine Abstellkammer!

Nur mühsamst erzielten wir Konsens darüber, dass der überweisende Orthopäde in seinem Bericht sehr wohl die Diagnosen und Art der erforderlichen Behandlung genannt hatte:

War T. generell des Lesens oder nur der lateinischen Begrifflichkeit nicht mächtig??

Jedenfalls stellte er klar, dass er die geforderten Maßnahmen mangels entsprechender Geräte nicht erbringen könne.

Hatte ich nicht die verordnete Therapie bei der Terminvereinbarung erwähnt?????

Es schloss sich dann das folgende verbale Hin und Her an, bei dem ich zunehmend das Gefühl bekam, im falschen Film zu sein:

 

T.:       *Warum fahren Sie denn nicht zu der Therapeutin des Orthopäden?

Ich:     **zu zeitaufwändig und schmerzhaft (Autofahren ging gar nicht,

mit dem Bus dauert eine Strecke insgesamt ca. 3 Stunden,

so lange konnte ich nicht sitzen).

T.:       Was tun Sie denn sonst für Ihre Gesundheit?

Ich:     ???

T.:       Schwimmen Sie z. B.?

Ich:     Nein (wir haben keinen Pool und in erreichbarer Nähe hatten zu dem

Zeitpunkt die öffentlichen Anstalten geschlossen). Außerdem geht ja sowieso nur Rückenschwimmen (hatte mir der Orthopäde noch einmal bestätigt).

T.:       ???

Ich       (genervt) : Naja … Hohlkreuz, Hüfte, Knie

T.         (aufgebracht): Unsinn!

            Wiederholung von * und **

T.         (böse): Es geht hier doch um Ihre Gesundheit und dafür müssen Sie

doch auch bereit sein, etwas zu tun!!

Ich:     Daher bin ich ja nun hier und schlage vor, dass wir nun doch endlich

mal mit der Behandlung beginnen!

Ohweihoweih!! Er zerrte an meinem Bein herum und zog daran, als ob es um eine Verlängerung ging. Ich merkte zaghaft an, dass ich zwar nichts ge- gen längere Beine hätte, das aber nicht unbedingt sein Job sei. Das kam wohl gar nicht gut an, denn nun drückte er alternativ den Fuß mit Schmackes gen Schienbein und hielt ihn ewig in der Position, als ob er für immer in die- ser neuen Stellung manifestiert werden sollte.

Nun traten mir vor Schmerzen erst die Schweißperlen auf die Stirn, dann die Tränen in die Augen – meine immer lauter werdenden Schmerzensäußerun- gen ignorierte T. Wahrscheinlich dachte er wieder, ich müsse für meine Ge- sundheit bereit sein, etwas zu tun, nämlich zu leiden.

Schließlich griff er sich mein gesamtes Bein und drehte den Hüftkopf in der Gelenkpfanne herum, als ginge es darum, einen Teig anzurühren.

Am Ende meiner mentalen und physischen Belastbarkeit angelangt, forderte ich T. auf, damit aufzuhören.

 

T.:       Ja, aber die Muskulatur soll doch aufgedehnt und die Hüftfehlstellung

korrigiert werden; das müssen Sie dann schon aushalten!

Ich:     Aber doch nicht so … mit Brachialgewalt!! Ich möchte hier ungerne

mit einer Muskel- oder Sehnenzerrung 'rausgehen und von Hüfteauskugeln steht auch nirgends etwas.

T.         (diabolisch grinsend): Nicht????

 

Bevor er noch weiter Hand an mich legen konnte, schwang ich mich aber so was von behände von der Liege (was ich aber nicht als Behandlungs- erfolg werte!!!!!), verließ fluchtartig die „Clínica“ und ward dort nie wieder gesehen – 3 Tage lang lebte ich anschließend von Schmerztabletten.

Jetzt bin ich bei der eingangs erwähnten Physio-Therapeutin in Behandlung, bei der ich auch diesmal gute Erfahrungen mache!! Sie hat übrigens in der 10. Sitzung mal ganz vorsichtig versucht, die Übungen T's anzuwenden … sie mit einem „Nein, soweit sind wir noch  nicht“ aber ausgesetzt.

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