Nach einer schwierigen Zeit bei der Kripo in Stockholm kehrt Kommissar Fabian Risk mit seiner Frau und den beiden Kindern in seine Heimatstadt Helsingborg zurück, um dort einen Neuanfang zu machen. Doch kaum angekommen und in Erwartung der Umzugskartons, steht seine zukünftige Chefin vor der Tür und bittet ihn, den Urlaub zu unterbrechen: Ein Mann wurde brutal ermordet. Bei der Leiche lag ein Klassenfoto von Risk's alter Schulklasse, auf dem das Gesicht des Toten durchgestrichen war.
Große Hoffnungen liegen nun auf dem neuen Kollegen: Kann er eventuell Hinweise auf den Täter geben? Wer könnte ein Mordmotiv gehabt haben?
Aufgrund der Art der Hinrichtung und der Situation am Tatort hat Fabian Risk bald einen Verdacht und befürchtet aus gutem Grund einen zweiten Mord. Er tut alles, um mit dem potenziellen Opfer in Kontakt zu treten, doch zu spät: Auch dieser ehemalige Mitschüler wurde bereits auf grausame Weise getötet.
Die Ermittlungen gestalten sich als Wettlauf mit der Zeit, denn es ist zu be-fürchten, dass der Täter es auf weitere Schulkameraden abgesehen hat – eine Ahnung, die sich als richtig erweist. Immer wieder stellt sich die Frage, wer jetzt – nach knapp 3 Jahrzehnten – ein Motiv für die Morde hat. Ist auch Fabian Risk in Gefahr?
Er hat bald einen Verdacht, ist allerdings kein Teamarbeiter, sondern Einzel-kämpfer und verfolgt daher auf eigene Faust eine Spur. Damit bringt er nicht nur sich selbst in höchste Gefahr. Abgesehen davon, macht er sich bei den Kollegen nicht gerade beliebt, wenn er oft intuitiv, aus einem Bauchgefühl heraus, spontane Alleingänge unternimmt – auch, wenn er mit seinem Spür-sinn oft richtig liegt.
Bald überschlagen sich die Ereignisse und die Ermittlungen hinken hinterher – die Kommissare sind verzweifelt, dass es ihnen nicht gelingt, weitere Tote zu verhindern. Und auch Fabian Risk scheint immer mehr in den Fokus des Täters zu gelangen.
Resümee: Meist geht es mir ja umgekehrt, aber hier finde ich ausnahms-weise einmal, dass die Bezeichnung „Kriminalroman“ tiefgestapelt ist –
bei diesem Buch handelt es sich meines Erachtens um einen veritablen Thriller! Er ist buchstäblich von der ersten bis zur letzten Seite so spannend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Dafür sorgen nicht nur Cliffhanger am Ende der relativ kurzen Kapitel und das hohe Tempo, sondern auch viele überraschende Wendungen, die einen den Atem anhalten lassen.
Wechselnde Erzählperspektiven beteiligter Person tun ein Übriges, ebenso wie kursiv gedruckte Tagebuch-Eintragungen eines in der Schule gnadenlos gemobbten Schülers.
Der Titel könnte treffender nicht sein: Ein hochintelligenter Mörder, der bis zum Schluss gesichtslos bleibt, plant die Hinrichtung jedes einzelnen seiner Opfer akribisch und wählt dafür eine individuell „passende“ Methode.
Sehr wohltuend fand ich persönlich, dass dem Krimi die düster-melancholi-sche Stimmung fehlt, die skandinavischen Werken dieses Genres oft eigen ist.
Als recht leserfreundlich empfand ich es, dass für die Personen Vornamen gewählt wurden, die auch in Deutschland gebräuchlich sind.
Sehr sympathisch ist mir Fabian Risk: Ein engagierter Kommissar, der auf sein – meist richtiges - Bauchgefühl vertraut und oft eigene, unkonventionelle Wege geht. Aber: Nomen est omen – er geht dabei gelegentlich ein hohes Risiko ein und bringt sich und andere in Gefahr.
Fazit: Ich freue mich schon jetzt auf ein weiteres Buch des Autors.
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Verena Acklin (Montag, 27 Oktober 2014 20:44)
Das Buch war vom Anfang bis zum Ende spannend. In meinen Augen passte aber das Ende nicht ganz zu dem vielschichtigen Krimi. Es löste sich alles etwas rasch auf. Jedes Opfer starb nach individueller Methode! Auch als der Mörder schon gefasst war. Das wirkte auf mich etwas unwirklich! Trotzdem finde ich das Buch empfehlenswert. Ich freue mich auf ein weiteres Buch von Stefan Ahnhem.