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Elmar Traks

Elmar Traks

Gebhardt, Heidi – Kein Mord ohne Tante Frieda (2014)

Frieda Engel, eine noch sehr vitale Dame um die 80, wohnt

im schönen Hanauer Stadtteil Hohe Tanne. Gerade will sie beginnen, für ihren Neffen Sven und dessen Schwester Lena, die zu Besuch bei ihr sind, ein leckeres Essen zuzubereiten. Doch daraus wird erst einmal nichts.

Sie erfährt nämlich, dass auf dem nahe gelegenen Golfplatz soeben eine Leiche gefunden worden ist. Nun muss Tante Frieda erst einmal heraus-finden, um wen es sich handelt und was genau passiert ist. Also setzt sie sich schnell einen Hut auf und marschiert mit ihrem Dackel Amsel zum Ort des Geschehens, wo sie zeitgleich mit den ermittelnden Kripobeamten eintrifft.


Schnell ist geklärt, dass es sich bei der Toten um Marlies Wintermeyer handelt, die nach einem Golfturnier an Loch 15 erschossen worden ist.


Friedas Spürsinn ist geweckt: Sie will mehr erfahren, holt ihre alte Golf-ausrüstung hervor und beginnt zum Entsetzen von Neffe und Nichte, in Miss-Marple-Manier auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.


Dabei ist sie den professionellen Ermittlern zwar meist um eine Nasenlänge voraus, bringt sich jedoch immer wieder in brenzlige Situationen.


Erst gegen Schluss laufen die beiden Handlungsstränge um Frieda Engel und die Kommissare zusammen.


Resümee: Mir hat der Krimi gut gefallen, was zum Großteil an der Figur

der Frieda Engel liegt:

Die agile 80-Jährige kocht und backt nicht nur leidenschaftlich gerne, sondern erinnert in ihrer Unternehmungslust und Neugierde auch stark

an Agatha Christie's Miss Marple. Wie diese ist auch Tante Frieda selbst-bewusst davon überzeugt, dass sie den Fall lösen kann, schreckt dabei

vor nichts zurück und kombiniert messerscharf.


Auch Neffe Sven und Nichte Lena sind sehr sympathisch gezeichnet: Sie lassen sich nicht nur gerne von ihrer Tante kulinarisch verwöhnen, sondern machen sich auch Sorgen um sie und schweben bei ihren kriminalistischen Alleingängen in tausend Ängsten. Das erfährt man vor allem in den Kapiteln, in denen Lena das Geschehen in der Ich-Form schildert.

Und auch der Leser zittert so manches Mal, ob die alte Dame ihre jeweiligen Abenteuer wohl unbeschadet übersteht.


Die Handlung selbst ist mäßig spannend – sie lebt in erster Linie von den bereits oben beschriebenen Charakteren und den Persönlichkeiten der ermittelnden Kommissare.


Zudem lernt der Leser die Wohngegend Hohe Tanne ein wenig kennen und wird in die Welt der Golfer entführt. Notwendige Fachbegriffe sind dabei wohl dosiert eingebracht und für den Laien verständlich erklärt. Im Anhang befindet sich zusätzlich noch ein entsprechendes Glossar, ebenso wie Tante Friedas Rezepte und ein paar hessische Ausdrücke, die ins Hochdeutsche übersetzt wurden.


Fazit: Ein amüsanter und spannender Krimi, der gute Unterhaltung bietet,

   die Nerven aber nicht allzu sehr strapaziert.


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