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Elmar Traks

Elmar Traks

Berg, Hendrik - Deichmörder (2014)

Kriminalroman

 

Eva und Till Becker ziehen von Berlin in das kleine nord-friesische Dorf Kleebüll. In ihrem neuen Heim - einer 150 Jahre alten, liebevoll restaurierten Friesenkate direkt am Deich - wollen sie endlich zur Ruhe kommen:

Eva hatte sich einst eine Nacht lang mit Mario Stein amüsiert, der

seitdem völlig von ihr besessen ist und sie aufs Heftigste gestalkt hat.

Zunächst scheint es, als würde sich in der Idylle am Rande der Marsch alles zum Guten entwickeln:

Das Ehepaar wird von den Einwohnern herzlich aufgenommen, Eva arbeitet in ihrem Beruf als Kindergärtnerin und freundet sich mit Kollegin Wibke an, Till kann einen Großteil seiner beruflichen Tätigkeit von Zuhause erledigen.

 

Doch Eva wird Nacht für Nacht von schweren Albträumen geplagt und auch tagsüber erscheinen ihr immer wieder ein unheimlicher Fremder und eine geheimnisvolle Frau, die irgendetwas mit der Vergangenheit des Hauses zu tun zu haben scheint.

 

Und dann taucht ganz real auch noch der Psychopath Mario Stein auf, der trotz aller Geheimhaltung Evas neuen Aufenthaltsort herausgefunden hat.

Er ist davon überzeugt, dass die Frau nur ihm alleine gehört und setzt alles daran, sie in seinen Besitz zu bekommen.

Dabei geht er über Leichen.

 

Resümee: Das Buch beginnt mit einem Prolog, der im Jahr 1850 spielt. Dadurch ist dem Leser von Anfang an klar, dass Evas surrealistische Erscheinungen und Träume mit den historischen Geschehnissen in Verbindung stehen. Doch der genaue Zusammenhang bleibt bis zum Schluss vage.

 

Dramatik entsteht durch die reale Gegenwartshandlung, die häufig durch Legenden und geheimnisvolle, irreale Elemente unterbrochen wird. Der Leser fragt sich dabei immer wieder, wo die Grenze zwischen Mystischem und Realität liegt, ohne wirklich eine Antwort darauf zu erhalten. Erst ganz am Schluss verschmelzen beide Ebenen miteinander und er erfährt die Auflösung.

 

Solcherart ist man einem ständigen Wechselbad von Spannung und Grusel ausgesetzt, was ich als wenig angenehm empfunden habe.

 

Die Atmosphäre ist meist düster und wird durch die Schilderung des schlechten Wetters oft noch verstärkt. Das hat auf mich sehr beklemmend gewirkt.

 

Das Geschehen wird abwechselnd aus der Sicht verschiedener Personen erzählt, wobei es nicht immer sofort klar ist, um wen es sich handelt.

 

Keine der agierenden Personen war mir richtig sympathisch - selbst die im Mittelpunkt stehende Eva nervte bei aller Empathie für sie als Opfer mit fortschreitender Handlung zunehmend. Meine anfängliche Frage, ob ihr in der idyllischen Umgebung wohl ein Neustart gelingen werde und ob sie ihrer Ängste Herr werden könne, musste ich für mich bald mit "so mit Sicherheit nicht" beantworten.

Die Männer, inklusive Till, werden vorzugsweise testosteron- , also trieb-gesteuert dargestellt und Wibkes Verhalten ist völlig inakzeptabel.

 

Fazit: Mir hat die Durchmischung der realen Handlung mit mystischen Ele-

   menten und die Darstellung der Personen nicht gefallen - aber das ist

   mit Sicherheit Geschmackssache.

 

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