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Elmar Traks

Elmar Traks

Lochmüller, Jacqueline - Fränkische Vergeltung (2016)

Kriminalroman

 

Als Hanno Reichert nach dem Crash gegen einen Baum tot

aus seinem Auto geborgen wird, ist schnell klar, dass der Unfall nicht die Todesursache gewesen ist - hier hat eindeutig jemand

kräftig nachgeholfen.

Die Bayreuther Kommissarin Benita Luengo und ihr Kollege Julius Schwarz stellen im Rahmen ihrer Nachforschungen fest, dass Hanno Reichert bei-leibe nicht der "gute Junge" gewesen ist, als den seine Mutter ihn hinstellt: Er hat sich unter anderem mit Stalking, Erpressung und unredlichen Makler-geschäften einige Feinde gemacht.

 

Während der Ermittlungen wird Benita und Julius ein weiterer Fall über-tragen:

Dennis Meyer, Leiter einer Sparkassen-Filiale und Stadtrat, ist seit einigen Tagen spurlos verschwunden. Die Hinweise auf ein Verbrechen verdichten sich immer mehr.

 

Resümee: Die Handlung dieses Krimis lebt nicht nur von der Spannung, sondern auch von der fantastischen Ausgestaltung der unterschiedlichen Charaktere, die Jacqueline Lochmüller bis zum Schluss konsequent durch-hält. Alle Personen mit ihren ganz individuellen Eigenheiten sind so wirk-lichkeitsgetreu zum Leben erweckt worden, dass ich so manches Mal schmunzeln oder gar auflachen musste, weil ich ihr Verhalten oder Äuße-rungen unmittelbar auf Menschen aus meinem Umfeld beziehen konnte.

 

Dies hat zur Folge, dass die einzelnen Situationen sehr lebhaft und realis-tisch vor dem geistigen Auge des Lesers ablaufen - das eherne Schreib-prinzip des "Show, don´t tell" hat die Autorin perfekt umgesetzt.

 

Ganz besonders haben mir die Kommissare Benita Luengo und ihr jüngerer Kollege Julius Schwarz gefallen: Vom Wesen her zwar recht unterschiedlich, harmonieren sie doch hervorragend miteinander, und ihre Dialoge sind dank Julius von herzerfrischender Natürlichkeit.

 

Spannung entsteht vor allem dadurch, dass sich nach und nach immer mehr herausstellt, dass Hanno Reichert kein unbeschriebenes Blatt gewesen ist und viele Personen ein Motiv gehabt hätten, ihn umzubringen. Mehr noch: Etliche hätten sogar Zugang zur "Tatwaffe" gehabt. Dadurch eröffnen sich stets neue, vielversprechende Fährten, die die Ermittlungen in verschiedene Richtungen lenken.

 

Der Schluss ist sehr überraschend und schaurig, aber absolut logisch.

 

Immer wieder sind Episoden aus dem nicht stressfreien Privatleben Benita Luengos in die Haupthandlung eingeflochten, ohne diese jedoch zu über-lagern.

 

Fazit: Der Debütkrimi der Autorin - "Fränkische Verführung", Rezension vom

03. Nov. 2014 - hat mir schon prima gefallen. Mit diesem Nachfolge-werk hat sie sich noch einmal gesteigert.

 

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