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Elmar Traks

Elmar Traks

Wolff, Ele - Mörderisches Emden (2016)

Ostfriesenkrimi

 

Bei "Conny Moden", der renommierten Firma von Constanze

de Vries in Emden, werden Entwürfe aus der Design-Abteilung gestohlen. Später tauchen die danach angefertigten Modelle in

verschiedenen anderen Unternehmen auf - völlig identisch in Form,

Schnitt und Stoff.

Privatdetektivin Henriette Honig und ihre Nichte Jantje stellen im Auftrag von Constanze de Vries Nachforschungen in deren Betrieb an. Doch die Design-Abteilung scheint perfekt gesichert, der Zugang zu den Entwürfen ist nur Autorisierten möglich, und so kommen sie dem Täter nicht auf die Spur.

 

Parallel dazu nimmt Henriette Honig einen ungelösten Fall ihres verstorbenen Vaters - ebenfalls Privatdetektiv - aus dem Jahr 1974/75 wieder auf. Damals verschwand unter bislang ungeklärten Umständen ihre 15-jährige Freundin Hilke spurlos.

 

Resümee: Henriettes bzw. Jantjes Nachforschungen zum aktuellen Diebstahl der Design-Entwürfe und Hilkes Verschwinden vor ca. 40 Jahre werden alternierend geschildert. Beide Handlungsstränge haben aber keinen Bezug zueinander.

 

Genau wie "Ein Septembertag in Leer" von Ele Woff (Rezension vom 1. Aug. 2016) fand ich dieses Buch kaum spannend:

 

Es gibt keine überraschenden Wendungen, und der Leser ahnt die jeweiligen Lösungen bereits ziemlich früh - man liest eigentlich nur weiter, um letztlich seinen Verdacht bestätigt zu bekommen.

Mehr noch: Wegen mangelnder Aussicht auf Erfolg stellt Henriette - genau wie einst ihr Vater - die Recherchen zum Verschwinden ihrer Freundin ein. In Deus-ex-machina-Manier wird dem Leser am Schluss dann aber doch noch völlig überraschend eine Aufklärung präsentiert.

In der antiken Tragödie bediente man sich oft der Gestalt einer Gottheit,

die unvermutet auftauchte, um durch ihr Eingreifen ein festgefahrenes Geschehen aufzulösen. Heute lassen Schriftsteller manchmal aus heiterem Himmel Personen auf- oder Ereignisse eintreten, wenn es ihnen nicht gelingt, eine Handlung kontinuierlich und logisch zu Ende zu bringen.

 

Die Akteure verhalten sich zum Teil nicht rational oder sogar unprofessionell. Gleichzeitig stellt Henriette Honig in Bezug auf ihre Arbeit als Detektivin aber Selbstverständlichkeiten heraus, die keiner Erwähnung bedürfen sollten.

 

Darüber hinaus werden Vermutungen über Personen sowie Ereignis-Abläufe angestellt oder als Tatsache gewertet, die völlig aus der Luft gegriffen, weil durch Indizien oder Beweise nicht zu belegen sind.

Einige Male habe ich vor so viel Naivität den Kopf geschüttelt und war mir ziemlich sicher, dass sich diese "Erkenntnisse" auf Grund bestimmter Hinweise als falsch erweisen bzw. sogar ins Gegenteil verkehren würden -

so war es dann auch.

 

Einige erwähnte Zu- und Umstände sind sehr unwahrscheinlich.

 

Und dann der Stil: Wortwiederholungen über Wortwiederholungen prägen

das Buch von Anfang bis Ende, als ob es keine Personalpronomen oder Synonym-Wörterbücher gebe!

 

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