Dents erster Fall
Kriminalroman
An einem sonnigen Oktobermorgen wird mitten auf dem belebten Hamburger Jungfernstieg ein Mann von einem Pfeil durchbohrt und stirbt. Bei dem Toten handelt es sich um Peter Nielsen, den Vater von Alexander Riese, genannt Dent - nach Arthur Dent, einer Figur aus Douglas Adams Roman "Per Anhalter durch die Galaxis".
Er hat seinen Erzeuger zwar nie kennengelernt, ist jedoch als Erbe benannt, ebenso wie sein Stiefbruder Donovan Riley, von dessen Existenz er bislang nichts wusste.
Zu dem Nachlass gehört ein 42-karätiger rosafarbener Diamant, den Peter Nielsen unmittelbar vor seiner Ermordung vom Juwelier Wempe begutachten ließ: Der Schätzwert beträgt 13,5 Millionen Euro.
Zusammen mit seiner guten Freundin Anja und der Erbenermittlerin Sophie Kröger macht sich Dent - anfangs zunächst im Internet - auf die Suche nach seinem Bruder. Doch ihn beschäftigt nicht nur die Frage, wo und wer dieser Donovan Riley ist, sondern auch, was sein Vater in Indien tat, weshalb er sterben musste und welche Bedeutung in dem Zusammenhang die bei Hyderabat gelegene alte Festungs- und Ruinenstadt Golkonda und der Diamant haben.
Doch die weiteren Nachforschungen sind lebensgefährlich, denn offensichtlich trachtet der Bogenschütze auch Dent und seinem Bruder nach dem Leben.
Resümee: Dieser Roman spielt in ganz verschiedenen Welten - Handlungsorte sind primär Hamburg und London auf der einen Seite und Varanasi, Hyderabat und schließlich Golkonda in Indien auf der anderen. Durch die lebendige Schilderung fühlt der Leser sich an die jeweiligen Orte versetzt und spürt die Atmosphäre der Schauplätze. So empfindet er z.B. die Tristesse und Kälte in Bezug auf das Wetter in Nordeuropa, sieht vor seinem geistigen Auge die Farbenvielfalt in Indien, hört die Geräuschkulisse und riecht den Gestank des Ganges.
Geschickt sind in den Handlungsverlauf interessante geschichtliche und aktuelle Informationen über Indien eingeflochten.
Den authentischen Schilderungen muss eine hervorragende Recherche zugrunde liegen - bei so viel fundierter Kenntnis und Detailtreue vermute ich sogar eigene Erfahrung vor Ort.
Die Protagonisten sind echte Typen:
• der Nerd Dent, der sich am wohlsten mit Keksen und Kaffee vorm Computer fühlt,
• sein Halbruder Donovan, Charmeur, Schmuggler, Trickdieb und ehemaliger Söldner,
• "Miss Makellos" Sophie Kröger, Erbenermittlerin in der Kanzlei ihres Onkels am Hamburger Jungfernstieg,
• der Bogenschütze, der unerschütterlich und eiskalt berechnend sein Ziel verfolgt.
Einzelne Situationen werden auch aus seiner Sicht geschildert, sodass dem Leser Raum gegeben wird, sich Gedanken über dessen Identität zu machen.
Aber auch sämtliche Nebendarsteller sind detailliert und stimmig herausgearbeitet.
Die lebendige Schreib-, besser Erzählweise des Autors zieht den Leser in den Bann, und die Dialoge sind von viel (Galgen-) Humor und intelligentem Wortwitz geprägt.
Wie ein roter Faden durchzieht die Zahl 42 den Roman - in "Per Anhalter durch die Galaxis" die Antwort des Supercomputers "Deep Thought" auf die Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“
Fazit: ein Krimi, den es rundherum Spaß macht zu lesen.
Ich freue mich auf den bald erscheinenden 2. Fall von Dent.
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