Die Clifton-Saga, Band 6
Roman
Dieser vorletzte Band der Familien-Saga umfasst die Jahre
1972 bis 1978.
Im Mittelpunkt stehen Harry Clifton und seine Frau Emma - zu Beginn der Handlung 52 bzw. 51 Jahre alt - und ihr mittlerweile schon 32-jähriger Sohn Sebastian. Auch Emmas Bruder Giles Barrington (52) - Harrys Freund seit Kindertagen - und als Nicht-Familienmitglied Hakim Bishara, der Chairman der Farthings-Bank, spielen eine zentrale Rolle.
Mit Giles Hilfe gelingt der Dolmetscherin Karin, in die sich Emmas Bruder während eines Kongresses verliebt hat, die Flucht aus Ost-Berlin. Beide sind überglücklich, sich nun endlich in England ein gemeinsames Leben aufbauen zu können. Doch ist Karin die, für die sich sich ausgibt? Besonders Harry hat daran starke Zweifel, die er gegenüber seinem Freund jedoch nicht äußert.
Er bemüht sich weiter um die Freilassung des Autors Anatoli Babakow aus sibirischer Haft und die Veröffentlichung von dessen kritischem, nicht regimekonformen Buch über Stalin.
Emma selbst übernimmt zusätzlich zu ihrem Beruf als Vorstandsvorsitzende der Barrington Shipping Company noch andere Aufgaben und gesellschaftliche Verantwortung. Dadurch hat sie kaum noch Zeit für die Familie.
Sebastian will endlich sein privates Glück finden. Doch auch hier läuft einiges anders als geplant, und Freud und Leid liegen dicht beieinander.
Resümee: Auch in diesem Teil der Clifton-Saga werden aus Geldgier, Rache und Missgunst wieder Intrigen gesponnen. So setzen Adrian Sloane und Desmond Meller alles daran, um Sebastian und der Farthings-Bank, aber auch dem Barrington Unternehmen zu schaden.
Und Lady Virginia Fenwicks Einfallsreichtum und Rücksichtslosigkeit kennen keine Grenzen, wenn es darum geht, zu einem gewissen Wohlstand zu gelangen.
Es gibt ein kurzes "Wiedersehen" mit Harrys Mutter Maisie - er lässt ihr Leben und seine Kindheit noch einmal Revue passieren.
Auch bei diesem 6. Band führt ein Prolog als Bindeglied zu Teil 5 wieder in das laufende Geschehen ein. Wo für das Verständnis nötig, werden Informationen aus den Vorgänger-Romanen aufgegriffen, und im Anhang befinden sich die Stammbäume der Familien Clifton und Barrington..
Ich möchte abschließend eine Textstelle herausgreifen, die nicht nur einen Bezug zum Titel hat (englischer Originaltitel: Cometh the hour), sondern die Harry besonders wichtig ist, als er seine Nobelpreisrede auf Anatoli Babakow hält. Auch in der heutigen Zeit hat sie noch Gültigkeit:
"Es braucht eine heroische Gestalt, um die Geschichte neu zu schreiben, damit spätere Generationen die Wahrheit kennen und die Früchte dieser Opfertat genießen können. Um es ganz einfach zu sagen, Anatoli Babakow hat die uralte Prophezeiung erfüllt: Kommet die Stunde, kommet der Mann." (Pos. 8087 E-Reader)
Cometh the hour, cometh the man ist eine Redewendung, bei der nicht ganz klar ist, ob sie ihren Ursprung bei Shakespeare oder im Johannes-Evangelium hat. Eindeutig jedoch ist die Aussage: Wenn der Zeitpunkt da ist, dass in einer schwierigen oder gar aussichtslosen Situation mutiges Eingreifen gefordert ist, dann wird der Richtige kommen, um diese Herausforderung anzunehmen und eine Veränderung herbeizuführen.
Fazit: Auch dieser vorletzte Band der Familien-Saga ist wieder spannend,
voller Freud und Leid, Dramatik und Intrigen.
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