DI Damen Brook, Band 4
Thriller
Detective Inspector Damen Brook vom Polizeirevier in Derby hat Urlaub, als Edith und Albert Gibson, ein betagtes Ehepaar, in ihrer Wohnung erschossen aufgefunden werden. Obwohl Brook sich dringend um seine erwachsene Tochter Terry kümmern müsste, die sich gerade bei ihm aufhält und einige gravierende Probleme hat, wird er zu den Ermittlungen hinzugezogen.
Ist ein Serienmörder der Killer? Einiges spricht dafür, denn die Szene am Tatort ähnelt der beim Auffinden von zwei homosexuellen Männern, die kürzlich ermordet worden sind.
Brook vergleicht beide Fälle auch noch mit einem dritten:
Vor geraumer Zeit wurde auf seiner einsam gelegenen Farm das ältere Ehepaar Thorogood regelrecht niedergemetzelt. Auch ein enger Freund ihrer Tochter Reardon wurde erstochen, sie selbst entkam
dem Massaker. Ein weiterer junger Mann, der sich auf dem Hof aufhielt, konnte als Täter verhaftet werden, während der Sohn des Paares seitdem verschwunden ist.
Als DI Brook noch rätselt, ob und wie die drei Verbrechen zusammenhängen, macht sich seine eigene Tochter verdächtig: Sie hat ganz offensichtlich die Akte zum Mord an den Thorogoods kopiert, ist plötzlich abgereist und unerreichbar. Warum ist sie an dem Fall interessiert? Befindet sie sich in Gefahr?
Nicht nur die persönlichen Sorgen, sondern auch zu oberflächliche Polizeiarbeit im Zusammenhang mit den zurückliegenden Delikten und verschwundene Beweise belasten den DI und erschweren die Ermittlungen.
In Bezug auf das Resümee möchte ich das Werk in zwei Hälften teilen:
Zunächst ist es wegen der Flut von Namen, der vielen Dienstränge und verschiedenen Zuständigkeiten bei den Mordermittlungen außerordentlich schwierig gewesen, überhaupt halbwegs in das Buch hineinzukommen. Das liegt möglicherweise daran, dass ich die Bände 1 - 3 nicht kenne und dieser Band die Bedürfnisse von Neulesern zu wenig berücksichtigt.
Durch viele inhaltliche Wiederholungen und Gespräche fehlt der Handlung die Dynamik, sodass sie sich zäh und langweilig anlässt.
Doch das Durchhalten lohnt sich, denn in der zweiten Hälfte kommen endlich Schwung und die bis dahin vermisste Action ins Geschehen:
Überraschende Enthüllungen und Informationen führen zu neuen Entwicklungen und unerwarteten Wendungen in den Ermittlungen. Der Leser hält manchmal mit dem Gedanken "das kann doch nicht wahr sein!" den Atem an, ist gespannt, wohin bestimmte Situationen führen, und rätselt mit, was Täter und Motivdetails anbelangt. Denn in Bezug auf den Mord an Edith und Albert Gibson ist man bereits zum Teil eingeweiht, und auch der Buchtitel weist schon den Weg.
Dann geht es Schlag auf Schlag: Durch immer neue Erkenntnisse und logisches Kombinieren wird schließlich nach ein paar "Fehlversuchen" der Fokus auf den wahren Täter gerichtet.
Cliffhanger an den Kapitelenden sorgen außerdem dafür, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag.
Die Thematik des Buches respektive das Motiv des Täters ist zudem äußerst interessant.
Fazit: Die Bezeichnung "Thriller" ist für die erste Hälfte des Werkes
maßlos übertrieben. Bei diesem Teil handelt es sich bestenfalls
um einen lauen Krimi. Für den zweiten Teil ist die Kategorisierung
jedoch absolut angemessen.
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