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Elmar Traks

Elmar Traks

Link, Charlotte - Die Suche (2018)

Kriminalroman

 

Kate Linville, Detective Sergeant bei Scotland Yard, ist nach Scalby bei Scarborough gereist, weil sie sich dort um ihr Elternhaus kümmern muss, das Mietnomaden in katastrophalem, unbewohnbarem Zustand verlassen haben. Sie findet Unterkunft in einem Bed & Breakfast der Familie Goldsby, deren Tochter Amelie kurz nach ihrer Ankunft spurlos verschwindet.

Die Polizei aus Scarborough nimmt unter Leitung von Detectiv Chief Inspector Caleb Hale die Ermittlungen auf. Hat der "Hochmoorkiller", wie er von den Medien genannt wird, wieder zugeschlagen? Gerade ist nämlich in den Hochmooren Nordenglands die Leiche der seit 1 Jahr vermissten 14-jährigen Saskia Morris entdeckt worden, und viele befürchten, dass ein Serienmörder am Werk ist, der in Amelie ein neues Opfer gefunden hat.

 

Deren Eltern sind verzweifelt und bitten Kate Linville, ebenfalls Nachforschungen zum Verbleib ihrer Tochter anzustellen. Die will sich zwar auf gar keinen Fall in die Zuständigkeit der Scarborough Police einmischen, doch das Schicksal der beiden Mädchen lässt ihr keine Ruhe. Als Journalistin getarnt, fängt sie schließlich an, auf eigene Faust zu recherchieren - kein ungefährliches Unterfangen.

 

Bald wird eine weitere Jugendliche vermisst. Hängen alle 3 Fälle zusammen und passt möglicherweise auch das Verschwinden von Hanna Caswell vor 4 Jahren in die Reihe?

 

Resümee: Detective Sergeant Kate Linville von Scotland Yard und Detective Chief Inspector Caleb Hale von der Scarborough Police haben in Charlotte Links Buch "Die Betrogene" (Rezension vom 7. Sept. 2015) den Mord an Linvilles Vater aufgeklärt.

 

In dem aktuellen Roman treffen die beiden ganz unterschiedlichen Charaktere wieder aufeinander:

Kate Linville ist bei ihren Londoner Kollegen wenig beliebt, sie arbeiten nicht gerne mit ihr zusammen. Das liegt auch daran, weil sie sich unnahbar gibt und ein Mangel an Selbstbewusstsein sowie Entschlussfreudigkeit für sie kennzeichnend ist. Die "graue Maus", wie einige sie nennen, ist immer noch Single, und Kate hat wenig Hoffnung, dass sich dies noch ändern wird.

Caleb Hale fühlt sich nach dem Tod seiner Frau oft einsam, hat zwar einen Alkoholentzug hinter sich, kann aber manchmal der Versuchung nicht widerstehen und betrinkt sich dann. Seine Kollegen schätzen ihn und sehen daher meist über seine Schwäche hinweg.

 

Nach einem im Jahr 2013 angesiedelten Prolog, der sich um das rätselhafte Verschwinden der 14-jährigen Hanna Caswell dreht, spielt die Handlung im Oktober / November 2017. Im Mittelpunkt steht die Aufklärung des Verschwindens von mehreren 14-jährigen Teenagern. Unterbrochen wird der Verlauf gelegentlich durch Abschnitte, in denen der Täter zu Wort kommt.

 

Die Entwicklung ist spannend, sowohl was die offiziellen Ermittlungen und Kate Linvilles Recherchen angeht als auch in Bezug auf Veränderungen im Privatleben der als Journalistin getarnten Polizistin.

 

Es gibt viele Personen, die sich verdächtig machen und für die Taten infrage kommen könnten. Neue Wendungen und Informationen lenken das Denken von Polizei und Leser immer wieder in eine andere Richtung. Erst in einem dramatischen Endspurt erfolgt die überraschende Aufklärung, die wie in "Die Betrogene" letztlich auch wieder Kate Linvilles nicht ungefährlichem Einsatz zu verdanken ist.

 

Dennoch: Nachdem mich 5 Romane Charlotte Links so begeistert haben, dass ich sie ohne Wenn und Aber positiv rezensieren konnte, hat mich dieses Werk nicht gänzlich überzeugt - es kann mit den Vorgängern nicht mithalten:

Zu vieles dreht sich im Kreis, Bekanntes wird oft in anderer "Verpackung" noch einmal wiederholt, sodass phasenweise Langeweile aufkommt.

Und die Handlung wirkt manchmal zusammengestückelt, konstruiert und besonders am Schluss wenig glaubwürdig.

 

Zu den Akteuren konnte ich keine rechte Beziehung aufbauen - sie bleiben vergleichsweise farblos oder sind unsympathisch.

 

Fazit: nicht schlecht, aber auch kein Pageturner, wie man ihn

   von der Autorin gewohnt ist.

 

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