_______________________

 

Webmaster u.v.a.m.

Elmar Traks

Elmar Traks

Ohlsson, Kristina - Sündengräber (2019)

Fredrika Bergman Bd. 6

Thriller

 

Im April 2016 schreibt ein Mann, der genau weiß, wann er sterben wird, sein Testament, in dem er eine Tat gesteht, die viele Jahre zurückliegt.

Zur gleichen Zeit befindet sich ein anderer Mann vor einem einsam gelegenen Haus, von dessen Existenz kaum jemand etwas weiß. Fenster und Türen sind einbruchsicher und halten jeglicher Art von Gewalt stand.

Ein dritter Mann sitzt währenddessen in seinem Büro und starrt die Wände an. Obwohl er gegen seinen Willen vom Dienst freigestellt wurde, gibt es ein paar Dinge, die er unbedingt noch regeln muss.

Im Frühsommer dann geschieht der erste von mehreren schrecklichen Morden, und eine Familie, die angeblich nach Australien auswandern wollte, ist spurlos verschwunden.

Fredrika Bergman und Alex Recht von der Stockholmer Polizei ermitteln in den Fällen und glauben, dass diese miteinander zusammenhängen. Aber sie treten lange auf der Stelle, denn nur sehr mühsam gelingt es ihnen, an Informationen zu gelangen und Theorien in Bezug auf Täter und Motiv zu entwickeln.

Kaum meinen sie, eine zielführende Spur zu haben, endet diese durch neue Erkenntnisse oder Ereignisse in einer Sackgasse.

Letztlich führt ihre Suche in die Vergangenheit, und zwar zu Sünden, die längst begraben schienen (Titel!), jetzt aber wieder ans Tageslicht befördert werden.

 

Resümee: Dem Leser geht es bei der Lektüre ähnlich wie den Ermittlern Fredrika Bergman und Alex Recht: Man hat eine vage Ahnung, dass die sich ereignenden Taten irgendwie miteinander zusammenhängen, sieht aber bis kurz vor Schluss die Verbindung nicht und kommt daher in Bezug auf Täter und Motiv nicht weiter. Sich andeutende Fährten verlaufen im Sande, gerade aufgekeimte Spannung verpufft und "die Luft" ist wieder raus.

Die vielen Handlungsstränge sind in diesem Zusammenhang eher verwirrend - um nicht zu sagen: verworren - als dass sie für Spannung sorgen würden. Mehr noch: Es ist frustrierend, dass sich bis zum Ende kein überzeugender Lösungsansatz erschließen lässt, zumal vieles lediglich angedeutet wird, statt in die Tiefe zu gehen.

 

Zumindest interessant ist die Aufklärung, durch die rückwirkend alles einen Sinn ergibt. Eigentlich müsste man das Buch dann noch ein zweites Mal lesen, um ihm möglicherweise gerecht zu werden.

 

Sehr breiten Raum nimmt die jeweilige private Situation von Alex Recht und Fredrika Bergman ein, wobei Letztere selbst und auch der Leser nicht wissen, inwieweit ihr persönliches Drama auch die zu bearbeitenden Fälle betrifft.

 

Wie viele skandinavische Krimis kennzeichnet auch diesen eine melancholisch-düstere Stimmung.

 

Fazit: Ich bin nicht traurig, dass dies wahrscheinlich der letzte Fall

   für das Ermittlerduo gewesen ist.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0