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Elmar Traks

Elmar Traks

Tsokos, Michael / Gößling, Andreas - Zerschunden (2015)

True-Crime-Thriller

Die Fred Abel-Reihe, Band 1

 

Der Mittvierziger Dr. Fred Abel arbeitet als Rechtsmediziner bei der Sondereinheit "Extremdelikte" des Bundeskriminalamts in Berlin. Eines Tages wird er in eine Wohnung gerufen, in der eine alte Frau tot aufgefunden worden ist. Obwohl der Täter eine sehr spezielle Handschrift hinterlassen hat, kann er nicht gefasst werden.

Kurze Zeit später erfährt Abel von einem Mord in der Nähe des Londoner Airports, der nach genau dem gleichen Muster erfolgt ist - offenbar ist ein Serienkiller am Werk, der seine Opfer in Hauptstädten in Flughafennähe findet.

In dringenden Tatverdacht gerät Lars Moewig, ein guter Kamerad des Rechtsmediziners aus der gemeinsamen Bundeswehrzeit. Da er keine stichhaltigen Alibis hat, kommt er in U-Haft. Doch obwohl die Fakten gegen ihn sprechen, ist Fred Abel nicht von Moewigs Schuld überzeugt.

Dieser fleht den Freund an, ihn so schnell wie möglich aus dem Gefängnis herauszuholen, denn seine 12-jährige Tochter liegt im Sterben, ihr bleiben nur noch wenige Tage. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als ihren Vater noch einmal zu sehen.

 

Da schlägt der Täter im italienischen Bari erneut zu. Der Rechtsmediziner reist sofort dorthin, denn obwohl nun klar ist, dass der einsitzende Moewig nicht der Täter sein kann, verhindern die Gesetzeslage und Bürokratie seine sofortige Freilassung. Der Killer muss gefasst werden, und für Abel beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, bei dem er sein eigenes Leben riskiert, als der Mörder in der Nähe des Pariser Flughafens erneut zuschlägt.

 

Resümee: Es handelt sich hier um einen True-Crime-Thriller. Das heißt, der in der Haupthandlung geschilderte Fall um den Serienkiller, der in verschiedenen Hauptstädten in Flughafennähe ältere Frauen nach einem ganz bestimmten Muster ermordet, ist zum Großteil authentisch - den "Miles & More-Killer", wie Fred Abel ihn nennt, gab es wirklich.

Auch die in Nebensträngen angerissenen Taten basieren auf der beruflichen Erfahrung des in der Berliner Charité arbeitenden renommierten Rechtsmediziners Michael Tsokos.

Die Ähnlichkeit seiner Protagonisten mit realen Personen ist darüber hinaus durchaus gewollt.

 

Das Autorenduo hat sich beim Schreiben dieses Buches erkennbar gut ergänzt:

Dem Rechtsmediziner Michael Tsokos ist es gelungen, die fachliche und kriminalistische Seite exakt und für den Laien verständlich darzustellen. Die hierfür nötige Sachlichkeit und der Tsokos eigene Realitätssinn dürfen allerdings nicht zulasten der Spannung gehen.

Diesbezüglich kommt die Stärke des Roman-Autors Andreas Gößling zum Tragen: Phantasie gepaart mit dem Wissen (und praktischen Können!), mit welchen Mitteln Dramatik und Spannung erzeugt werden können.

Dennoch lässt sich die Handlung zunächst schleppend, um nicht zu sagen recht hölzern an. Dann jedoch nimmt sie immer mehr Fahrt auf und entwickelt sich im letzten Drittel zu einem packenden Thriller.

 

Die Spannung wird zusätzlich noch dadurch gesteigert, dass der Leser durch eingeschobene Rückblenden mehr als Fred Abel und die Polizei über die Psyche des Täters weiß und erfährt, zu welchen Grausamkeiten er - über die in der Haupthandlung bereits dargestellten hinaus - fähig ist.

 

Fazit: ein interessantes Buch, was die Tätigkeit des Rechtsmediziners

Fred Abel anbelangt, und spannend in Bezug auf den Handlungsverlauf.

 

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