Der dritte Fall für Britta Sander
Kriminalroman
Während Britta Sander und ihre Kollegen von der Detektei Schniedewitz & Schniedewitz gerade spekulieren, ob an den Gerüchten etwas dran ist, dass der Chef die Agentur verkaufen will, betritt Tom Hartwig mit seinen Bodyguards die Räumlichkeiten. Der elegant gekleidete Mann ist ein einziges wohlgeformtes Muskelpaket, ziemlich arrogant, gibt sich als Händler von Kunst- und Wertgegenständen aus und hat eine düstere Vergangenheit - doch auch einen Auftrag für Britta Sander:
Einer seiner engsten Mitarbeiter, gleichzeitig sein Ziehvater, ist auf bestialische Art ermordet worden, und da Tom Hartwig nicht die Polizei einschalten will, soll die Detektivin ihm bei der Tätersuche helfen.
Sie nimmt den Fall an, doch ihr Lebensgefährte, Kriminaloberkommissar Körber, darf davon nichts erfahren, denn als sie ihm gegenüber "beiläufig" den Namen ihres Auftraggebers erwähnt, mahnt er eindringlich: "Wenn dir Hartwig jemals begegnet, mach auf der Stelle kehrt und lauf in die andere Richtung. So schnell du kannst. (...) Tom Hartwig ist einer der gefährlichsten Männer, die ich kenne." (E-Reader, Position 700 - 711)
Britta wird immer tiefer in den Fall verstrickt, gerät von einer bedrohlichen Situation in die nächste und muss zum Schluss (wieder einmal) um ihr Leben fürchten.
Resümee: Dies ist der 3. Fall*) für die toughe, weder Tod noch Teufel fürchtende und intelligente Detektivin Britta Sander, aus deren Perspektive das Geschehen erzählt wird. Eingestreut sind in Kursivdruck wieder ihre herzerfrischenden, von Schlagfertigkeit, (Galgen-) Humor und Witz geprägten Gedanken.
Mit von der Partie ist ihr kleiner Hund Sammy - ein niedliches, aber zähes Energiebündel, das so manche Tür öffnet.
Tom Hartwig erscheint als eine Mischung aus Testosteron, Kraft und Arroganz ausstrahlendem Mafia-Boss und charismatischem, charmantem Mann.
Seine Bodyguards werden mit einer gehörigen Portion Ironie beschrieben.
Wie in den Vorgängerbänden ist die Handlung auch hier wieder spannend bis dramatisch, sehr temporeich und nimmt viele ungeahnte Wendungen. Ihren Höhepunkt erreicht sie in einem atemberaubenden Showdown am Schluss. Dabei hat der Leser immer viel Gelegenheit, sich seine eigenen Gedanken zum Geschehen und zu den einzelnen Personen zu machen. Doch erst ganz am Ende fallen alle Puzzle-Teilchen an ihren Platz, und die Identität der Mörder von Tom Hartwigs Ziehvater wird aufgedeckt - eine echte Überraschung.
Fazit: Es hat wieder sehr viel Spaß gemacht, dieses ebenso unterhaltsame
wie spannende Buch zu lesen.
*) Der 1. Fall - "Aachener Todesreigen" - erschien erstmals 2017 unter dem
Pseudonym Robin Armstrong mit dem Titel "Vergeben und Vergessen"
(Rezension vom 10. Okt. 2017).
Der 2. Fall trägt den Titel "Aachener Intrigen"
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Marcel Emonds (Samstag, 27 April 2019 09:38)
Bin vollkommen Deiner Meinung!!! Alle Bücher von Ingrid haben mir bisher sehr gut gefallen, aber dieser setzte dem ganzen die Krone auf; an einem Wochenende ausgelesen. Freue mich schon auf Aachener Untiefen Mitte mai!!!