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Elmar Traks

Elmar Traks

Lochmüller, Jacqueline – Tod im Fichtelgebirge (2019)

Kriminalroman

 

Völlig aufgelöst ruft die Ärztin Mareike Sander ihren Mann an, der an einer Fortbildungs-Veranstaltung für Apotheker teilnimmt: Ihre beiden Töchter - 3 und 4 Jahre alt – sind spurlos aus dem

geparkten Auto verschwunden, während sie kurz einkaufen gewesen ist.

Etwa zur gleichen Zeit erscheint bei Kriminalhauptkommissarin Kristina Herbich auf dem Revier eine afghanische Familie: Der 19-jährige Sohn ist seit drei Tagen nicht in die Gemeinschaftsunterkunft zurückgekommen. Da der junge Mann volljährig ist und seinen Aufenthaltsort frei wählen kann, nimmt Kristina Herbich zwar eine Vermisstenanzeige auf, ist jedoch davon überzeugt, dass er bald wieder auftauchen wird.

 

Auch Betty Krüger ist verzweifelt: Ihr syrischer Freund Djadi ist am Vorabend nicht nach Hause gekommen. Sie vertraut sich Pfarrer Kunze an – Kristina Herbichs Onkel. Er verspricht, mit seiner Nichte zu reden, die jedoch auch diesen Fall lediglich zu Papier nimmt.

 

Während die Ermittlungen wegen der verschwundenen Mädchen auf Hochtouren laufen, irrt Hannah Kopinski bei Bad Berneck durch den Wald und landet plötzlich in einem alten, baufälligen Gebäude, aus dem sie nicht wieder auftaucht.

 

Sind das alles Einzelfälle oder gibt es irgendeine Verbindung? Kristina Herbich und ihr Kollege Breuer kommen auf der Suche nach den beiden Kindern bald furchtbaren Verbrechen und grausigen Vorgängen auf die Spur.

 

Resümee: Dies ist der dritte Krimi der Autorin, den ich gelesen habe*). Glaubte ich nach dem 2. Buch, es sei nicht mehr zu toppen, so hat mich diese aktuelle Neuerscheinung eines Besseren belehrt: Es ist atemberaubend spannend.

Zwar habe ich ab ca. der Hälfte des Romans bereits geahnt, was es mit dem Verschwinden der beiden kleinen Mädchen auf sich hat, und auch in Bezug auf das Verschwinden der jungen Männer zeichnete sich früh eine Erklärung ab. Aber das hat der Handlung überhaupt nichts von ihrer Spannung genommen. Denn immer wieder gibt es dramatische Entwicklungen und Wendungen, bei denen man nicht nur mitfiebert, sondern auch an seiner eigenen Theorie zweifelt.

 

Hinzu kommt, dass die Charaktere so hervorragend gezeichnet sind, dass sie zum Teil sowohl die Ermittler als auch den Leser vor Rätsel stellen und ins Grübeln bringen.

 

Ein besonderer Gruseleffekt entsteht durch einige Örtlichkeiten, die Umgebung und die damit verbundene Stimmung, wie z.B. ein scheinbar verlassenes altes, baufälliges Gemäuer am Waldrand, das einem schrecklichen Zweck dient.

Dabei ist alles so anschaulich ge- und beschrieben, dass der Leser ständig das Gefühl hat, hautnah dabei zu sein, und die Ängste der jeweiligen Akteure regelrecht miterlebt.

 

Fazit: Dies ist einer der seltenen Fälle, in denen sich die Autorin von Buch

zu Buch gesteigert hat – obwohl ich bereits nach dem zweiten nicht geglaubt habe, dass dies möglich ist. Ich warte mit Spannung auf das nächste Werk.

 

 

*) Fränkische Verführung - Rezension von 3. Nov. 2014

    Fränkische Vergeltung - Rezension vom 6. Aug. 2016

 

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