Katinka Palfys 13. Fall
Kriminalroman
Kamila Lechner erscheint mit ihrer 25-jährigen Tochter Mara in der Detektei von Katinka Palfy: Das Familienoberhaupt – Juwelier Bernhard Lechner – ist vor einer Woche zum Rafting ins Fichtelgebirge aufgebrochen; seitdem fehlt von ihm jede Spur.
Außerdem werden die beiden Frauen erpresst: Angeblich will der
Erpresser erfahren haben, dass der Juwelier Schwarzgeld in ein Steuerparadies transferiert hat, und fordert 500.000 € Schweigegeld.
Abgesehen davon, dass Kamila und Mara Lechner nicht an ein Steuervergehen glauben, verfügen sie auch gar nicht über diesen hohen Geldbetrag.
Sie beauftragen Katinka Palfy mit der Suche nach dem Vermissten.
Diese findet heraus, dass Bernhard Lechner über einige dubiose Geschäftsverbindungen verfügt, die bis auf die Isle of Man reichen.
Aber auch privat liegt bei der Familie einiges im Argen.
Resümee: Wie gewohnt, wird Katinka Palfy bei ihren Ermittlungen wieder tatkräftig von ihrem Lebensgefährten Kriminalhauptkommissar Harduin – Hardo – Uttenreuther und seinen Kollegen sowie dem Journalisten Dante Wischnewski unterstützt.
Immer begleitet sie und den Leser die Frage, was mit Bernhard Lechner geschehen sein mag:
Wurde er entführt oder ermordet, ist er freiwillig abgetaucht, hat er Selbstmord begangen oder hatte er einen Unfall in dem einsamen Gelände des Fichtelgebirges?
Viele Möglichkeiten, viele dubiose Verhältnisse und potenzielle Verdächtige:
Da ist die medikamentenabhängige betrogene Ehefrau Kamila, die der außerehelichen Tochter ihres Gatten nähersteht als Mara, ihrer leiblichen. Diese soll von der 8 Jahre jüngeren Stiefschwester, die mit ihrer schwer depressiven Mutter in desolaten Verhältnissen lebt, nichts wissen.
Mara ist mit Ben verlobt, und eigentlich wollte sie ihrem Vater an dem Wochenende, an dem er verschwunden ist, mitteilen, dass sie bald heiraten wollen. Das Problem ist allerdings, dass der junge Mann überhaupt nicht dem Bild entspricht, dass der Juwelier von seinem zukünftigen Schwiegersohn hat, sodass er gegen die Beziehung ist.
Bei dem zwielichtigen Geschäftspartner von Bernhard Lechner ist bis zum Schluss unklar, welches Spiel er spielt, ebenso verhält es sich mit ein paar anderen Akteuren.
Und wem passt es ganz offensichtlich ganz und gar nicht, dass Katinka Palfy in dem Fall recherchiert?
Aufgrund dieser Konstellation gibt es viele Rätsel, immer neue Denkanstöße und Wendungen, die den Verlauf spannend machen. Allerdings bleibt der Fall bis zum Schluss auch für Katinka Palfy sehr undurchschaubar, und für mich war er schon zu nebulös.
Denn die Häufung an Möglichkeiten, was mit dem Verschwundenen geschehen sein mag, die Vielzahl von potenziell an seinem Verschwinden Beteiligten und deren Motive, das alles stellte für mich eine Überfrachtung dar.
Die Protagonisten Katinka Palfy, Hardo Uttenreuther und Dante Wischnewski sind mit ihre Stärken und sympathischen Schwächen wieder sehr authentisch herausgearbeitet.
Fazit: Dieser Fall hat mich nicht 100%-ig überzeugt.
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