Tante-Frieda-Krimi
Tante Friedas Nichte, Graphikdesignerin Lena (um die 40), hat schon seit über einem Jahr keinen Auftrag mehr bekommen. Da wendet sich eines Tages ihr alter Kollege Frank an sie: Er hat mit seiner Frau im Hochtaunus eine Herberge im Wald übernommen, aus gesundheitlichen Gründen möchten sie jedoch die Wintermonate auf Lanzarote verbringen. Daher bittet er Lena, für vier Monate die Herbergsleitung zu übernehmen – bei gutem Gehalt, freier Kost und Logis. Nach kurzem Überlegen nimmt Lena den Job an.
Doch gleich an ihrem ersten richtigen Arbeitstag – eine Schulklasse ist gerade eingetroffen – erfährt sie, dass ganz in der Nähe kürzlich die Leiche eines Lehrers entdeckt worden ist.
Lena wird ziemlich mulmig, umso mehr, als sich in der Herberge und um sie herum äußerst mysteriöse, furchteinflößende Dinge tun.
Als dann auch noch der aktuell bei ihr untergebrachte Lehrer vermisst und später tot aufgefunden wird, sieht sie einen Zusammenhang zwischen den jüngsten Ereignissen.
Tante Frieda (Mitte/Ende 80) eilt mit Dackelhündin Amsel zur Hilfe – die kann ihre Nichte bei der Arbeit in der Herberge sowieso dringend brauchen. Und im Dorfladen bekommt die alte Dame ein paar höchst interessante Infos.
Die Kommissare Bärbel König und Peter Bruchfeld, die Tante Frieda vom letzten Fall kennen, unterstützen die örtlichen Kollegen bei der Aufklärung des aktuellen Mordes und der seltsamen Vorkommnisse.
Resümee: Auch dieser Tante-Frieda-Krimi ist wieder gewohnt spannend:
zum einen, was die Klärung des aktuellen Mordfalls und der mysteriösen Ereignisse in der Herberge und um sie herum anbelangt, zum anderen die Entwicklung des Privatlebens von Lena und der befreundeten Kommissare Bärbel König und Peter Bruchfeld betreffend.
Das Schöne an den Tante-Frieda-Krimis ist nämlich u.a., dass die bekannten Protagonisten von Band zu Band eine Entwicklung durchmachen. Kennzeichnend dafür ist auch, dass die Autorin in diesem Buch gelegentlich auf seinen Vorgänger („Frieda unter Verdacht“ - Rezension vom 30. Aug. 2016) verweist, bei dem Bärbel König und ihr Kollege Tante Frieda wegen Mordverdachts festnehmen mussten. Wir erfahren, dass die alte Dame und die Polizistin noch immer darunter zu leiden haben. Das erklärt indirekt auch, warum das Ermittler-Paar sich auch um diesen Fall kümmert, obwohl er nicht in ihre Zuständigkeit fällt. Aber auch Tante Frieda nimmt die Zügel wieder fest in die Hand.
Die Handlung selbst ist thematisch interessant und spannend, denn der Leser fragt sich, ob es eine - und wenn ja welche - Verbindung es zwischen den beiden Lehrermorden gibt. Und sind die mysteriösen Vorgänge im unmittelbaren Umfeld der Herberge isoliert davon zu sehen oder stehen sie in irgendeinem Zusammenhang mit den Tötungsdelikten? Zu denken gibt auch der für vier Monate angesetzte Urlaub der Herbergseigentümer auf Lanzarote, sieht ihre Abreise doch eher nach Flucht aus. Dass sie dann einen schweren Autounfall auf der Insel haben, verstärkt den Verdacht, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmt.
Im Anhang des Buches findet man wie gewohnt wieder Tante Friedas leckere Rezepte, mit denen sie diesmal nicht nur Nichte Lena, sondern auch die Herbergsgäste verwöhnt.
Fazit: Ich freue mich auf den nächsten Fall für Tante Frieda – hoffentlich hält
die alte Dame noch recht lange durch! - und Lena und bin gespannt, wie es privat für die Protagonisten weitergeht.
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