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Elmar Traks

Elmar Traks

Simons, Anna – Seelentot (2019)

Ein Fall für die Gefängnisärztin

Die Gefängnisärztin-Reihe, Band 2

 

Seit fünf Wochen arbeitet Eva Hanssen als Ärztin in der JVA München-Wiesheim, als sie von einem Wachmann den Anruf erhält,

dass in der Gemeinschaftsdusche des Männertraktes die Leiche eines Selbstmörders liege. Eva möge bitte kommen und den Tod bescheinigen.

Ihr ist mulmig - nicht nur, weil es das erste Mal ist, dass sie mit einem Suizid konfrontiert wird, sondern auch weil ihr bei der Begutachtung Zweifel kommen, dass der Mann sich selbst erhängt hat. Etwas an der ganzen Szenerie irritiert sie. Außerdem hat der Tote kurz vor der Entlassung gestanden, einen Job in Aussicht und die Unterstützung seiner Ehefrau gehabt.

 

Eva fehlen jedoch zum jetzigen Zeitpunkt die Beweise für ihre Vermutung, dass hier ein Selbstmord vorgetäuscht werden soll.

 

Durch ihre kritische und engagierte Art hat sie sich in der JVA von Anfang an nicht gerade beliebt gemacht, lässt sich aber nicht davon abhalten, parallel zu Hauptkommissar Lars Brüggemann und seiner Kollegin Aleksandra Jovic zu ermitteln.

 

Doch jemand versucht, sie mit subtilen Botschaften einzuschüchtern.

 

Resümee: Auch dieser zweite Band um die Gefängnisärztin Eva Hanssen ist sehr gelungen, obwohl - oder gerade weil! - er fast ohne Blutvergießen auskommt.

Von Anfang an ist ein Spannungsbogen vorhanden, der bis zum Schluss konstant aufrechterhalten wird, sich gegen Ende sogar noch steigert. Erst dann erfährt der Leser auch die gesamte Auflösung und die Komplexität der Zusammenhänge aller Vorfälle.

 

Sehr interessant ist auch der kleine Einblick, den man in den Alltag der JVA bekommt – ein äußerst interessanter Handlungsort.

 

Die Person der Eva Hanssen hat mir auch diesmal wieder gefallen: Sie ist sehr engagiert und hat einen großen Gerechtigkeitssinn. Durch „Wind von vorne“ lässt sie sich nicht von ihrer Überzeugung abbringen und tut, was sie für richtig hält. Mit ihrer kritischen und geradlinigen Art eckt sie jedoch bei vielen an.

 

Auch im Privatleben der Ärztin tut sich etwas: Ihre beste Freundin Ann-Kathrin steckt in einer schweren Ehekrise und Eva will sich um sie kümmern. Derweil versucht Staatsanwalt Mateo Santana, ihr – zum Teil auf brasilianisch charmante, draufgängerische Art – nahe zu kommen, während Hauptkommissar Lars Brüggemann sich nicht traut, auf sie zuzugehen.

 

Alle Charaktere sind glaubwürdig und vielschichtig gestaltet.

 

Wie auch schon im 1. Band erfährt der Leser zwischendurch immer wieder die Gedanken einer unbekannten Person, von der offensichtlich nach wie vor eine Bedrohung für Eva Hanssen ausgeht. Allerdings weiß man auch jetzt (noch) nicht, um wen es sich handelt, welches Motiv und welche Absicht sie hat.

 

Fazit: spannende Unterhaltung, die Vorfreude auf Band 3 macht.

 

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