_______________________

 

Webmaster u.v.a.m.

Elmar Traks

Elmar Traks

Johannsen, Anna – Das Mädchen am Strand (2018)

Die Inselkommissarin 2

Kriminalroman

 

Hauptkommissarin Lena Lorenzen vom LKA Kiel ist gerade bei ihrem Freund Erck auf Amrum angekommen und freut sich auf ein

paar gemeinsame Tage. Da erhält sie einen Anruf ihres Chefs:

Auf der Nachbarinsel Föhr ist am Vortag die 14-jährige Maria Logener von ihrer älteren Schwester als vermisst gemeldet worden. Eine groß angelegte Suchaktion hatte bislang keinen Erfolg, und Lena soll die örtlichen Kollegen unterstützen.

Da es nicht Standard ist, dass das LKA zu einer Vermisstensuche hinzu-gezogen wird, hakt sie nach und erfährt, dass die Familie Logener einer streng religiösen Freikirche angehört, zu der auch die Frau von Lenas Chef losen Kontakt hat. Diese hält es für nahezu ausgeschlossen, dass die

14-Jährige von zu Hause weggelaufen ist, und hat ihren Mann inständig gebeten, intensivere Nachforschungen anstellen zu lassen.

 

Die Hauptkommissarin reist also nach Föhr, wo man schon bald an einem einsamen Strandabschnitt die Leiche von Maria Logener mit aufgeschnittenen Pulsadern findet. Alles sieht zunächst nach einem Suizid aus, doch für Lena Lorenzen und ihren Kollegen Johann Grasmann von der Kripo Flensburg spricht einiges für Mord.

 

Erschwert werden die Ermittlungen dadurch, dass die Eltern der Getöteten extrem unkooperativ sind und auch einige andere Personen aus Lenas Umfeld nicht mit offenen Karten spielen.

 

Nur allmählich gelingt es den Kommissaren, sich ein Bild von Maria Logeners Leben zu machen und so der Lösung des Falles näherzukommen.

 

Resümee: Dieser Fall der Inselkommissarin dreht sich um die Themen-komplexe „Aufwachsen in einem tief religiösen Elternhaus und das Eingebundensein in die Glaubensgemeinschaft“ sowie „Pubertät, Anderssein, Mobbing, Finden seines eigenen Wegs“.

 

Die Personen handeln allesamt glaubwürdig und die Ermittlungen rund um den Tod der Schülerin sind sehr spannend:

Es gibt lediglich einen Handlungsstrang, daher ist der Leser immer nur auf dem Erkenntnisstand der Ermittler und kann sich quasi mit ihnen zusammen Gedanken machen. Genau wie sie fragt man sich, warum die Eltern der Vermissten die Untersuchung durch ihre Einstellung blockieren und warum andere Personen nicht offen und ehrlich sind.

Obwohl die Kommissare gegen Widerstände – auch in den eigenen Reihen – arbeiten müssen, kommen sie immer wieder zu neuen Erkenntnissen, die den Ermittlungen eine andere Richtung geben.

 

Die Aufklärung des Falles ist zwar in sich schlüssig, kam mir aber nach „Deus ex Machina“-Manier zu plötzlich und bedurfte mehrmaligen Lesens, um komplett nachvollziehbar zu sein.

[Achtung Spoiler: Während der gesamten Morduntersuchung gab es keinen Hinweis auf diesen Täter, wenngleich Lena irgendwann ahnte, dass es noch den „großen Unbekannten“ geben müsse.]

 

Auch Lenas Privatleben nimmt einigen Raum ein: Sie und Erck haben beschlossen, eine Beziehung zu führen. Doch ihr kommen immer wieder Zweifel, ob dies aufgrund der räumlichen Entfernung gutgehen kann. Und dann trifft sie auf Föhr auch noch ihren Kollegen Ben wieder, mit dem sie während einer beruflichen Veranstaltung einen One-Night-Stand hatte.

 

Außerdem erfährt man in diesem Band auch etwas mehr über ihren jungen Kollegen Johann Grasmann, der manchmal etwas „neben der Spur“ zu sein scheint.

 

Fazit: Auf zu Band 3!

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0