Die Inselkommissarin 5
Kriminalroman
An ihrem letzten Urlaubstag erhält Hauptkommissarin Lena Lorenzen einen Anruf ihres Chefs vom LKA Kiel: Die Husumer Kollegen brauchen Verstärkung. Denn auf Nordstrand ist die Leiche einer Frau gefunden worden, die vor 3 Monaten von ihrem Ehemann, der auf der Halbinsel als Bauer tätig ist, als vermisst gemeldet worden ist. Es handelt
sich um die Thailänderin Lawan Yao Yun.
Lena Lorenzen und ihr Husumer Kollege Ole Kotten nehmen den Ehemann ins Visier, und tatsächlich sprechen einige Indizien für ihn als Täter. Doch gleichzeitig kommen Lena Lorenzen immer mehr Zweifel, dass es wirklich er ist, der seine Frau ermordet hat.
Und tatsächlich rücken nach und nach immer mehr Verdächtige in den Fokus, die ein überzeugendes Motiv gehabt hätten, die Thailänderin „aus dem Weg zu räumen“. Denn über Lawan Yao Yun kommen Details ans Tageslicht, die die Ermittlungen in neue Richtungen führen.
Als es eine zweite Leiche gibt, stehen Lena Lorenzen und Ole Kotten vor einem Rätsel und fragen sich, ob eine - und wenn ja welche - Verbindung zwischen den beiden Toten bestanden haben könnte.
Resümee: Nachdem mir die letzten beiden Bände der Inselkommissarin (gar) nicht gefallen haben, bin ich von diesem wieder begeistert:
Die Aufklärung des Nordstrander Falles ist sehr spannend. Denn gilt zunächst der Ehemann als tatverdächtig und steht man ihm sowie seiner thailändischen Ehefrau nicht vorurteilsfrei gegenüber, so rücken nach und nach immer mehr Verdächtige ins Blickfeld. Die Aufklärung des Falles erfordert kriminalistisches Können und Fingerspitzengefühl, detaillierte Recherche-Arbeit, gute Kombinationsgabe … und manchmal auch eine Eingebung.
Die Arbeit wird dadurch erschwert, dass der Mord an Lawan Yao Yun bereits 3 Monate zurückliegt und bei einem aktuellen Tötungsdelikt die Frage nach dem möglichen Zusammenhang in mühevoller Kleinarbeit geklärt werden muss.
Erst ganz zum Schluss – als auch der Leser schon recht ratlos ist – kommt Licht in diesen vielschichtigen Fall, und der Täter wird gestellt; er ist zwar präsent gewesen, hat sich bis dahin aber prima tarnen können.
Außer dass der Leser gespannt ist, welcher der Verdächtigen schuldig ist, wen man letztlich wodurch überführen kann, fragt man sich auch mit fortschreitender Handlung immer mehr, ob die Thailänderin wirklich die treusorgende, loyale Ehefrau gewesen ist, als die sie von einigen beschrieben wird.
Für die Lösung entscheidend ist dann das richtige Zusammenfügen aller Details
Interessant ist, wie sich das Privatleben von Lena und Erck entwickelt; aber auch die kriselnde Beziehung von Ole Kotten und seinem Mann wird thematisiert. Johann Grasmann, den der Leser bereits aus den Fällen 1- 4 kennt, steigt wegen anderer dienstlicher Verpflichtungen diesmal erst ziemlich zum Schluss in die Untersuchungen ein.
Fazit: Am Ende des Buches gibt es einen Hinweis auf einen inhaltlichen
Aspekt des im nächsten Jahr erscheinenden 6. Bandes – es scheint spannend zu werden, wie es mit Lena Lorenzen beruflich weitergeht.
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