Ostfrieslandkrimi
Linda hat sich von ihrem Ehemann Keno wegen seiner Frauengeschichten getrennt und wohnt nun mit ihren Kindern Chrissy (24) und Mascha (12) in einem Haus an der Emder Johannamühle. Sie hadert mit dem Leben: In ihrem Job als Krankenschwester fühlt sie sich nicht mehr wohl; Keno verweigert Unterhaltszahlungen, sodass das Geld knapp ist; die Kinder sind voll in der Pubertät und wollen ihr altes Leben wiederhaben. Außerdem hat Linda ständig das Gefühl, beobachtet zu werden.
Nachts erhält sie oft beängstigende Anrufe, und bei einem Blick nach draußen sieht sie dann auf ihrem Grundstück eine dunkle Gestalt. Sie glaubt, dass es Keno ist, der sie mit diesen infamen Methoden von einer Scheidung ab-bringen will.
Dann wird auch noch Chrissy bei einem Unfall mit Fahrerflucht so schwer verletzt, dass die Ärzte nicht sagen können, ob sie überleben wird.
Aber es bleibt nicht bei diesem einen Unglück: In kurzer Zeit werden mehrere Radler durch Autofahrer schwer bzw. tödlich verletzt.
Die Ermittler Geert Janssen und Inka Jakobs stehen vor einem Rätsel:
Ist hier ein Mörder am Werk? Oder ist die Häufung ein Zufall, bedingt durch das winterliche Wetter? Gibt es zwischen den Opfern vielleicht eine Verbindung?
Und dann stirbt auch noch Keno …
Resümee: Ich habe bereits 6 Bücher der Autorin gelesen – 5 davon mit den Protagonisten Büttner und Hasenkrug, die mir ausgesprochen gut gefallen haben.
Der Krimi „Moorsmaragd“ mit Wibben und Weerts unterscheidet sich inhaltlich und stilistisch von ihnen ebenso wie dieses aktuelle Werk – leider nicht im positiven Sinne:
Die Charaktere haben keine Tiefe, keine Persönlichkeit. Vor allem die Ermittler Geert Janssen und Inka Jakobs bleiben extrem blass und haben keinen Wiedererkennungswert.
Lindas Nachbarin dagegen ist so überzeichnet, dass sie lächerlich-unglaubwürdig wirkt.
Die „Büttner und Hasenkrug“-Reihe zeichnet sich durch Spannung, Humor und Wortwitz aus – all' das fehlt hier.
Mehr noch: Die dahinplätschernde Handlung wirkt an einigen Stellen konstruiert, auf eine bestimmte, von der Autorin anvisierte Situation hingebogen. Das gilt in besonderem Maße auch für die Aufklärung der Unfälle: Möglicherweise kann der Leser gegen Schluss ahnen, wer dahintersteckt, das Motiv jedoch wird „aus dem Hut gezaubert“ - es fehlt vorher jeglicher Hinweis, jegliche auch nur vage Andeutung auf das ihm zugrunde liegende Ereignis.
Fazit: eine Enttäuschung auf der ganzen Linie
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