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Elmar Traks

Elmar Traks

Archer, Jeffrey – Der Himmel auf Erden (2020)

Erzählungen

 

Der Band enthält 15 in Bezug auf Thematik und Länge

sehr unterschiedliche Erzählungen:

• Bei Einzigartig handelt es sich um eine 100-Wörter Geschichte, die Jeffrey Archer für den „Readers Digest“ geschrieben hat. Es geht in ihr um die Frage, ob eine bestimmte Zigarre wirklich einzigartig ist.

 

Beichte: Vier seit Jahrzehnten miteinander befreundete Männer treffen

sich auch während des Krieges regelmäßig zu ihrer freitäglichen Pokerrunde. Einmal erscheint ein Priester, vor dem jeder seine schlimmste Sünde beichten muss – es geht dabei um Leben oder Tod.

 

Die Ansicht von Auvers-sur-Oise: Guy Stanford wollte schon immer Detective werden. In dieser Geschichte geht es um die erste Verhaftung,

die er als Police Constable vorgenommen hat.

 

Ein Gentleman und Gelehrter: Zu ihrer letzten Vorlesung wird eine Professorin mit Applaus und Hochrufen empfangen. Doch hinter ihr liegt

ein steiniger Weg zu Erfolg und Anerkennung.

 

In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt: Als Gutsherr hält es Ralph Dudley Dawson für seine Pflicht, mindestens innerhalb seiner sozialen Klasse zu heiraten. Allerdings ist in seiner Gegend die Auswahl an geeigneten Frauen begrenzt. Gerade als er beschlossen hat, seinen Such-Radius auszuweiten, verliebt er sich in Beth Trevelyan – die Tochter eines Wirtes, die bereits mit einem Schaffarmer verlobt ist.

 

Der Parkwächter: Für Joe Simpson ist es nicht gerade der Traumjob, als Parkwächter zu arbeiten. Doch als sein Onkel Bert ihm Arbeit im Zoo vermitteln will – zu der es allerdings nie kommt - ist das der Beginn eines großen Aufstiegs.

 

Eine verlorene Stunde: Um Geld zu sparen, fährt Kelley nach dem Besuch bei ihren Eltern statt mit Bahn oder Bus immer per Anhalter zur Universität zurück. Außerdem will sie Schriftstellerin werden und freut sich, dass sie auf diese Weise schon viele interessante Menschen kennengelernt hat, die gerne aus ihrem Leben erzählt haben. Auf einer Fahrt macht sie eine ganz besondere Bekanntschaft.

 

Auf dem Weg nach Damaskus: Jeffrey Archer erzählt von einem elitären Klassenkameraden, dessen Weg als Sohn des Vorstandsvorsitzenden

einer großen Eisengießerei in Yorkshire vorgezeichnet scheint. Doch eine Klassenfahrt nach Berlin und Umgebung verändert diesen Jungen

grundlegend.

 

Der Betrogene: Gareth Blackmore und Adam Weston sind seit Langem beste Freunde und treffen sich jeden Sonntagabend zu einer Flasche Wein, bei der sie über dieses und jenes reden. Zur Zeit ist die bevorstehende Scheidung von Gareth das Hauptthema.

 

Der Urlaub ihres Lebens: Dennis und Joyce sind seit 34 Jahren verheiratet, aber eigentlich nur noch aus Trägheit zusammen. Kürzlich ist Dennis pensioniert worden, und das Geld reicht nicht für „große Sprünge“. Doch eines Tages sieht er in der Zeitung ein günstiges Ferienangebot für die Costa del Sol – dies wird der perfekte Urlaub des Paares, nach dem Joyce eine „Geschäftsidee“ hat.

 

Verdoppeln oder aufhören: Da in der Presse zu viele Berichte über Selbstmorde, zerbrochene Ehen oder Firmenpleiten nach hohen Verlusten beim Glücksspiel erscheinen, hat der Betreiber eines Casinos eine – wie er meint – brillante Idee.

 

Der Senior-Vizepräsident: Arthur Dunbar verwaltet seit 18 Jahren sehr erfolgreich das Konto eines Bankkunden, von dem er so gut wie nichts weiß, den er auch noch nie gesehen hat. Doch seit einiger Zeit macht sich Arthur Sorgen – auch um seine eigene finanzielle Zukunft.

 

Eine unglücklich verlorene Seitenwahl: Herr Gruber lebt in England, wo er Deutsch unterrichtet, muss jedoch wegen des bevorstehenden 1. Weltkriegs nach Deutschland zurückkehren. Während eines Kampfes stehen sich er und ein ehemaliger Schüler plötzlich als Angehöriger feindlicher Truppen gegenüber.

 

Wer hat den Bürgermeister umgebracht? Ein Polizist aus Neapel soll den Mord an dem Bürgermeister eines kleinen Bergdorfes aufklären, in dem seit Generationen festgefügte Strukturen existieren.

 

Der perfekte Mord: Wie die erste, so besteht auch diese letzte Erzählung aus exakt 100 Wörtern: Albert bringt Yvonne um und sorgt dafür, dass jemand anderes angeklagt wird.

 

Resümee: Zu vielen dieser Geschichten ist Jeffrey Archer durch wahre Ereignisse inspiriert worden, von denen er auf seinen Reisen gehört hat, andere sind frei erfunden, und zu Beichte hat ihn der Autor Rupert Colley angeregt.

 

Alle Erzählungen sind von unterschiedlicher Länge und Thematik, immer jedoch stehen menschliche Schicksale in den verschiedensten Lebenssituationen im Vordergrund. Oft hat die Biografie der Protagonisten

an einem bestimmten Punkt eine entscheidende Wende genommen.

 

Ausnahmslos wird der Leser vom ersten Satz an in den Bann der Handlung gezogen.

Dabei erzählt Jeffrey Archer mit einer (oft scheinbaren) Leichtigkeit und einem feinsinnigen Humor, dass man ebenso interessiert wie gefesselt dem Verlauf folgt. Der Schluss wartet dann meist mit einer Überraschung auf, sodass ich oft nachdenklich und nachhaltig beeindruckt zurückblieb.

 

Fazit: Das ist wahre Erzählkunst!

 

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