Die bizarrsten Arzneimittel und kuriosesten Heilmethoden der Geschichte
In 5 ausführlichen Kapiteln schildern die beiden Autoren das, was der Untertitel verspricht:
• Wir erfahren, wie verschiedene Elemente des Periodensystems, wie z.B. Quecksilber, Arsen und Gold, einst für medizinische Zwecke genutzt wurden.
• Heilung versprach man sich auch durch bestimmte Pflanzen – u.a. Opiate und Tabak – sowie Erde.
• Die Methoden des Schnippelns, Schneidens, Schüttens und Schröpfens fanden regen Zuspruch.
• Auch Ungeziefer und Leichen wurden gerne für gesundheitliche Zwecke eingesetzt und in Bezug auf die Heilkraft des menschlichen Körpers vertrauten nicht wenige u.a. auf Kannibalismus, Sex und Fasten.
• Zum Schluss erfahren wir noch, wie durch Wellen oder Strahlen erzeugte mysteriöse Kräfte und andere Wunderwirkungen den Menschen helfen sollten.
Viele Illustrationen veranschaulichen das Geschriebene, das oft schier unglaublich klingt.
Resümee: Lydia Kang ist Internistin und Autorin von Jugend- und Erwachsenenliteratur. Nate Pedersen arbeitet als Bibliothekar und Historiker.
Zusammen haben sie diesen ebenso informativen wie unterhaltsamen Einblick in Heilmethoden vergangener Zeiten verfasst. Beim Lesen weiß man manchmal nicht, was überwiegt: das Staunen über den damaligen Glauben an den Erfolg bestimmter – aus heutiger Sicht absurder - Anwendungen
(z.B. wenn es um Tabak als Heilmittel auch gegen Krebs geht), das Gruseln (v.a. in Bezug auf OP-Methoden) oder das Amusement, wenn es um die Leichtgläubigkeit von Patienten und Heilern geht.
Das Faszinierende daran ist gleichzeitig, dass man zwar häufig den Kopf schüttelt, andererseits aber auch
erkennen muss, dass so manche Therapie- und Behandlungsmethode in die Gegenwart „gerettet“ worden ist:
Auch heute schwören viele auf die Heilkraft verschiedener Fastenformen und auf die positive Wirkung z.B. von Silber und Gold. Und auch
Schröpfen, die Anwendung von Blutegeln und Strom sowie Aderlass sind immer noch oft praktizierte Verfahren.
Deutlich wird auch, dass es denen, die die genannten Methoden praktizierten, nicht immer um das Wohl ihrer Klientel ging – zumindest nicht ausschließlich. Allzu oft stand das eigene finanzielle Wohl im Vordergrund, denn es tummelten sich auf dem Gebiet der sogenannten alternativen Heilmethoden auch etliche Scharlatane – auch das hat sich bis heute nicht grundsätzlich geändert.
Die Autoren schreiben humorvoll, wenngleich an einigen Stellen ein wenig forsch und sprachlich recht locker.
Fazit: schaurig-schön, hoch interessant und unterhaltsam –
Titel und Untertitel halten, was sie versprechen.
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