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Elmar Traks

Elmar Traks

Moreno, Liliana – Wer Buße tut (2021)

Mallorca-Krimi

 

Subinspectora Franzisca / Xisca Font ist gerade erst von Madrid nach Palma in die Abteilung für Mord- und Vermisstenfälle der Policia Nacional versetzt worden.

Am Palmsonntag beobachtet sie von einem Balkon aus eine Osterprozession, die sich durch die Gassen der Stadt schiebt. Plötzlich sieht sie, wie ein Büßer nicht mehr richtig Schritt halten kann, dadurch die Marschordnung zerstört, schließlich sogar stehenbleibt, anfängt, laut und völlig falsch zu singen und schließlich zusammenbricht. Er stirbt noch auf dem Weg ins Krankenhaus.

Bei dem Toten handelt es sich um Eduardo, der der Bruderschaft der Nazarener angehört und seinen Glauben sehr ernst genommen hat.

 

Während Xiscas Kollegen davon ausgehen, dass sein Ableben auf Herzversagen durch das strenge Fasten und die exzessive Geißelung zurückzuführen ist, ist sie selbst davon überzeugt, dass die Ursache in

einer von außen zugeführten Substanz liegt.

 

Sie dringt auf eine Untersuchung und behält recht: In Eduardos Bußgürtel, den er unter seiner Kutte getragen hat, wird ein Gift nachgewiesen.

 

Während ihrer Ermittlungen macht Xisca Bekanntschaft mit den Mitgliedern der Bruderschaft, von denen einige offenbar etwas zu verbergen haben, und die feine Gesellschaft Palmas ist längst nicht so honorig, wie sie sich nach außen gibt.

 

Resümee: Mit der Subinspectora Xisca Font hat die Autorin eine sympathische Protagonistin geschaffen, die sich im Beruf engagiert, aber auch ihre menschlichen Schwächen hat. Gerade erst von Madrid nach Palma versetzt, versucht sie sich privat und beruflich einzuleben und mit ihren Kollegen zu arrangieren. Diese haben ganz unterschiedliche – und sehr gut herausgearbeitete – Charaktere, die eine Zusammenarbeit nicht immer einfach machen.

Das Privatleben Xiscas ist zur Zeit geprägt von der Sorge um ihre kranke Mutter und „schwebenden“ Beziehungen.

 

Die Handlung ist spannend, denn sie enthält etliche Wendungen, die sowohl die Ermittler als auch den Leser immer wieder neue Spuren verfolgen lassen. Wer hatte ein Motiv, den frommen, liebenswerten und hilfsbereiten Eduardo aus dem Weg zu räumen? Was hat es mit dem Hinweis in seinem Tagebuch auf sich, dass er offenbar ein Geheimnis von jemandem wusste, das er aber für sich behielt?

 

Die Örtlichkeiten beschreibt Liliana Moreno so anschaulich, dass man sich als Leser direkt dorthin versetzt fühlt. Neben dem Lokalkolorit bekommt man auch viele Einblicke in alte religiöse Traditionen sowie die Organisation von Bruderschaften und Osterprozessionen.

 

Intelligenter Wortwitz, ebensolche Vergleiche und eine gute Prise Humor prägen den Sprachstil. Dieser ist mir an einigen Stellen jedoch zu abgehoben-überdreht.

 

Fazit: ein spannendes, unterhaltsames Romandebüt.

 

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