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Elmar Traks

Elmar Traks

Thornton, Stephanie Marie – Die Mutige (2021)

Sie liebt Kennedy – und muss ihre eigene Geschichte finden

Roman

 

Der Roman schildert das Leben von Jacqueline Bouvier Kennedy Onassis (1929 – 1994) von Januar 1952 bis März 1977:

Nachdem Jacqueline Bouvier sich 1951 mit dem Börsenmakler John Husted verlobt hat, kommen ihr immer mehr Zweifel, ob er und das Leben mit ihm für sie das Richtige sind. 1952 löst sie daher die Beziehung und verlobt sich ein Jahr später mit John F. Kennedy, genannt Jack.

Beide heiraten im September 1953 und bekommen 4 Kinder: Nach einer Fehlgeburt wird 1956 Arabella tot geboren und Patrick stirbt 1963 zwei Tage nach seiner Geburt; Caroline (*1957) und John F. Jr. (*1960) jedoch wachsen in der elterlichen Obhut zu gesunden Kindern heran.

 

Die Ehe der Kennedys ist vor allem durch Jacks zahlreiche Affären nicht immer glücklich. Dennoch unterstützt seine Frau ihn engagiert in Bezug auf seine politischen Ambitionen. 1961 wird JFK schließlich zum 35. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt, Jackie damit zur drittjüngsten First Lady. Sie setzt sich nicht nur für seine Ziele ein, sondern gestaltet das Weiße Haus komplett um, fördert kulturelle Projekte und avanciert zur modischen Stilikone.

 

Nach der Ermordung des Präsidenten 1963 zieht Jackie sich weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück.

 

Die 1968 geschlossene Ehe mit dem griechischen Reeder Aristoteles Onassis ist keine Liebesheirat. Jackie sieht sie jedoch als Möglichkeit, ihrem Dasein als Kennedy-Witwe und der Hartnäckigkeit, mit der die Amerikaner sie weiterhin mit Beschlag belegen, zu entfliehen – auch zum Schutz ihrer Kinder.

Die Beziehung ist nicht glücklich, und Onassis nimmt die Affäre mit Maria Callas wieder auf.

Während er 1975 die Scheidung vorbereiten lässt, stirbt er jedoch.

Jackie siedelt nach New York über, wo sie mit Maurice Templesman zusammenlebt und als Lektorin arbeitet.

 

Mit ihren Kindern Caroline und John weiht sie 1977 den Lebenstraum John F. Kennedys ein: eine monumentale Präsidentschaftsbibliothek.

 

Resümee: Der biografische Roman ist in der Ich-Form aus Sicht von Jacqueline Bouvier Kennedy Onassis (so ihre Grabinschrift) geschrieben. Lediglich ein paar Passagen, in denen es um das Attentat auf den Präsidenten geht, erscheinen in der Er-Perspektive.

 

Die Autorin hat sich dabei im Wesentlichen an die historischen Daten gehalten. Jedoch musste sie gelegentlich zwischen unterschiedlich überlieferten Versionen diejenige auswählen, die ihr entweder am plausibelsten erschien oder am besten in die Romanhandlung passte.

In Bezug auf einige Lebensumstände macht sie lediglich Andeutungen und überlässt es dem Leser, seine eigenen Schlüsse zu ziehen – so z.B. was eine vermutete intime Beziehung zu Kenndys Bruder Robert (Bobby) anbelangt.

Gelegentlich verschiebt S.M. Thornton Ereignisse zeitlich etwas, um die Handlung straffen zu können.

 

Deutlich wird, dass Jacqueline Bouvier Kennedy Onassis eine bemerkenswert starke, mutige und intelligente Frau war, deren Mythos auch 27 Jahre nach ihrem Tod noch präsent ist.

 

Sie lernte nicht nur, sich mit den zahllosen Affären ihres Mannes zu arrangieren, sondern unterstützte ihn engagiert und loyal in all seinen politischen Ambitionen.

 

Sie verlor 3 Kinder, fiel danach jedes Mal in schwere Depressionen, stand aber immer wieder auf, um nicht nur ihren Pflichten an der Seite ihres Mannes nachzukommen, sondern sich auch für zahlreiche kulturelle Projekte einzusetzen.

Darüber hinaus avancierte sie zu einer modischen Stilikone – berühmt wurde sie u.a. durch ihre Pillbox-Hüte.

 

Fazit: ein umfassendes Porträt einer beeindruckenden Frau

 

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