Biographie
John Fitzgerald Kennedy (1917 -1963), Nachkomme irisch-katholischer Einwanderer, war von 1961 – 1963 der 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
In seine Amtszeit fielen u.a.
• eine Phase des Kalten Kriegs zwischen den Westmächten und dem
Ostblock (Gesamtdauer 1947 - 1991),
• 1961 die Invasion in die Schweinebucht, also der von der CIA unterstützte
Angriff von Exilkubanern auf Kuba, mit dem Ziel, Fidel Castro zu stürzen,
• die Kuba-Krise im Oktober 1962, verbunden mit der Angst vor einem
3. Weltkrieg,
• der Bau der Berliner Mauer 1961,
• der Beginn der bemannten Raumfahrt,
• die Eskalation des 1955 begonnenen Vietnamkrieges,
• die antirassistische Bürgerrechtsbewegung unter Martin Luther King.
Doch JFK war ein schwerkranker Mann, der wegen seines Morbus Addison ständig Cortison einnehmen musste und wegen eines Rückenleidens nicht ohne starke Schmerzmittel auskam. Aber auch Antibiotika, Testosteron, Ritalin und Amphetamine waren seine ständigen Begleiter.
Seine zahllosen Affären waren eine Belastung für die Ehe mit Jacqueline,
die ihn jedoch in all seinen politischen Ambitionen engagiert und loyal unterstützte.
Nach seiner Ermordung wurde zwar Lee Oswald Harvey als mutmaßlicher Attentäter, der die Schüsse abgegeben hatte, verhaftet – und 2 Tage später selbst erschossen -, doch um den Tod des Präsidenten ranken sich zahlreiche Gerüchte; die genauen Umstände sind immer noch umstritten.
Resümee: Bis heute ist der Name Kennedy verknüpft mit Macht (-streben), Idealen, Ehrgeiz, Reichtum, aber auch mit Sex, ausschweifenden Gesellschaften und Tragödien, die den Ausspruch „Fluch der Kennedys“ prägten.
Die Biographie schildert vor allem die politische Karriere John F. Kennedys einschließlich seiner 1036-Tage-Präsidentschaft, und zwar genauestens recherchiert, präzise und mit zahlreichen Quellenangaben versehen.
Dabei beschreibt der Autor auch die Rolle des dominanten Vaters Joseph Kennedy, dessen Devise "Sei immer der Erste - schon der zweite Platz ist eine Niederlage!" er auch seinen Kindern aufoktroyierte, sowie die Macht des Geldes, die half, den Weg JFK's nach ganz oben zu ebnen.
Als positiv habe ich es empfunden, dass er auch fundiert einige Diskrepanzen zwischen Mythos und Realität aufdeckt.
Obwohl der politische Aspekt dominiert, geht Alan Posener auch auf Herkunft, Familienverhältnisse, Ehe, Lebensstil, Krankheiten und Affären ein – auch dies in sachlicher Form.
Insgesamt bekommt der Leser einen sehr guten Einblick in das Denken und Handeln sowie die Motivation der Kennedys.
Das Buch ist auch für Nicht-Insider verständlich geschrieben.
Anzumerken ist, dass das E-Book im Gegensatz zur Printausgabe kein Bildmaterial enthält.
Fazit: Diese Biographie ist eine gute Ergänzung zu der Romanbiographie
über Jacqueline Kennedy (Stephanie Marie Thornton, Die Mutige – Rezension vom 21. Aug. 2021), die primär die private Seite der Kennedys aus Sicht der ehemaligen First Lady beleuchtet.
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