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Elmar Traks

Elmar Traks

Bordoli, Ladina – Das Bauwerk der Sehnsucht (2021)

Die Mandelli-Saga 2

Roman

 

Im Jahr 1978 ist Rosalba, die Tochter von Aurora Mandelli, bereits 19 Jahre alt. Vor Kurzem hat sie ein Praktikum bei ihrem Verwandten Antonio gemacht, der in der Schweiz lebt, wo er sich ein Bauunternehmen aufgebaut hat.

Dort ist sie dem jungen Architekten Remo Albrecht begegnet, der nun bald eine Studienreise nach Italien machen möchte.

Da er auch gerne Auroras Firma und die von ihr – zum Teil mit Rosalbas

Hilfe – geschaffenen Werke kennenlernen möchte, wohnt er bei der Familie.

Die jungen Leute verlieben sich ineinander, und Rosalba beschließt zum großen Kummer ihrer Mutter, in die Schweiz auszuwandern. Sie hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber abgesehen von ihrer Beziehung zu Remo ist auch die schlechte wirtschaftliche Lage in Italien ausschlaggebend und die Tatsache, dass Auroras Bauunternehmen nur wenig Aufträge bekommt.

 

Sie wohnt bei Antonio und seiner Familie und lässt sich von ihm ausbilden.

Doch wie einst ihre Mutter, hat auch Rosalba als Frau in einem Männerberuf mit Vorurteilen und Ablehnung zu kämpfen, erst recht als Ausländerin.

Doch Remo versteht sie und macht ihr immer wieder Mut, sodass ihr eiserner Wille stets die Oberhand gewinnt.

 

Als Antonio plötzlich stirbt, übernimmt sie dessen Firma, aber statt Anerkennung und Hilfe erfährt sie Ablehnung und Widerstand – zum Teil

auch gewaltsamen.

Das ändert sich erst ein wenig, als sie zufällig einen Landsmann kennenlernt.

 

Und dann wird Rosalba schwanger …

 

Resümee: Stand im 1. Band Aurora Mandelli im Mittelpunkt, so ist es hier ihre Tochter Rosalba – auch ihre Geschichte beginnt mit einer kurzen Szene aus der Kindheit, an der schon die Leidenschaft fürs Bauen deutlich wird, und setzt dann ebenfalls im 20. Lebensjahr ein.

 

Die beruflichen Lebenswege von Mutter und Tochter weisen viele Parallelen auf:

Beide brennen für ihren Beruf, haben Sehnsüchte und Visionen, die bei der überwiegend konservativen Bevölkerung jedoch kaum Anklang finden.

Als Frauen stoßen sie in einem überwiegend von Männern dominierten Beruf zusätzlich auf Ablehnung und Widerstand und müssen um jeden Auftrag kämpfen.

Aber auch die Erwartungen und Pläne ihrer Familie stehen den eigenen Bestrebung oft im Weg.

 

Rosalba bekommt zusätzlich auch noch die Vorbehalte der Schweizer gegenüber ihr als Ausländerin zu spüren und findet kaum Anschluss. Viele glauben, dass die Einwanderer der einheimischen Bevölkerung die Arbeit wegnehmen.

 

Ansonsten gilt das Gleiche wie für Teil1:

Das Geschehen ist sehr lebendig erzählt und enthält immer wieder anschauliche Landschafts- und architektonische Beschreibungen, die eine realistische Kulisse erzeugen.

 

Zwar kann man diesen Band auch problemlos ohne seinen Vorgänger lesen, Auroras Haltung gegenüber ihrer Tochter und deren Plänen kann man jedoch besser vor dem Hintergrund ihres eigenen Werdegangs nachvollziehen.

 

Fazit: Obwohl Rosalbas Lebensweg viele Parallelen zu dem ihrer Mutter

aufweist, ist dies vor einer anderen Kulisse und der Schweizer Mentalität auch eine unterhaltsame und interessante Lektüre.

 

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