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Elmar Traks

Elmar Traks

Güler, Salim – Küstenhass (2022)

Lena und Mads Johannsen ermitteln, Band 6

Ostseekrimi / Küstenkrimi

 

Die Kölner Kripobeamten Lasse Brandt und Emre Aydin verbringen mit ihren Familien den Urlaub in Timmendorfer Strand.

Mit von der Partie ist auch der gemeinsame Freund Walter, ein ehemaliger Kleinkrimineller, der seiner Vergangenheit abgeschworen hat und jetzt ein solides Leben als Imbissbudenbesitzer führt. Alle freuen sich auf das Wiedersehen mit ihren Kollegen Mads Johannsen und dessen Schwester Lena von der Ostsee-Kriminalpolizei.

Doch Mads erhält einen alarmierenden Anruf von Lena, dass ihre Oma Jutta entgegen ihrer Gewohnheit per Handy nicht zu erreichen ist. Sie befürchten, dass der alten Dame, die mit dem Fahrrad unterwegs gewesen war, etwas zugestoßen ist.

Als sie auch zu einer Verabredung nicht auftaucht, starten sie eine Suchaktion, bei der auch die Kölner Kollegen und Walter helfen.

 

Als man Juttas Handy in einem Straßengraben und Blut auf der Straße findet, sind alle davon überzeugt, dass ein Autofahrer sie angefahren und dann Unfallflucht begangen hat. Doch wo ist die Verunglückte?

 

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren und fördern auch Informationen

über Polizeichef Gustav – einen Onkel von Mads und Lena – und den befreundeten Bürgermeister Albert Lange zutage, die den Untersuchungen eine andere Richtung geben. Will Juttas Entführer sich mit seiner Tat an den beiden alten Herren rächen?

 

Resümee: Dieser 6. Band ist für mich der erste, den ich aus der Reihe um

die Polizisten Mads und Lena Johannsen gelesen habe, und ich hatte zu Beginn Verständnisprobleme in Bezug auf das „Who is Who“. Denn auf den ersten 10 Seiten wird man mit 12 Personen bekannt gemacht, deren Rollen und Beziehungen zueinander mir ein Rätsel waren. Doch mit fortschreitender Lektüre bekommt man schließlich den Durchblick.

 

Die Handlung ist mit ihren vielen Wendungen und unterschiedlichen Ermittler-Persönlichkeiten sehr spannend und entwickelt zum Ende hin eine Dramatik, die einen mitfiebern lässt.

Dafür sorgen auch Voraus- und Andeutungen, die das Buch im Prinzip zu einem Pageturner machen.

„Im Prinzip“ deshalb, weil sich der Autor streckenweise in zu vielen Einzel-heiten verliert, etliche Situationen zu detailliert beschreibt oder nahezu identisch wiederholt (z.B. dann, wenn Sekretärin Petra auftritt). Immer wieder werden vergangene, aktuelle und potenzielle Beziehungen sowie allgemein Zwischenmenschliches sehr ausführlich thematisiert, was mit der Suche nach Jutta Johannsen, wenn überhaupt, dann nur am Rande zu tun hat.

 

Eine Hauptrolle spielt in diesem Band der warmherzige ehemalige Klein-kriminelle und jetzige Kölner Imbissbuden-Besitzer Walter. Er ist eng mit den Kripo-Beamten Lasse Brand und Emre Aydin befreundet; besonders Aydins Bruder Tolga, der Trisomie 21 hat, hängt sehr an ihm.

 

Auch Gustav Johannsen, Mads und Lenas Onkel und der Chef der Ostsee-Kriminalpolzei, sowie dessen enger Freund, Bürgermeister Albert Lange, spielen eine zentrale Rolle. Liegt in ihrer Vergangenheit und Dienstauffassung die Lösung des Falles?

 

Imponiert hat mir Tolga, der 18-jährige Bruder von Emre Aydin, der Trisomie 21 hat: Er ist sehr liebe- und verständnisvoll, gutmütig und stets um das Wohl anderer besorgt.

 

Die meisten der im Buch genannten Örtlichkeiten, vor allem Bars und Restaurants, gibt es tatsächlich, was den Krimi besonders für Kenner der Gegend authentisch macht.

 

Der Schluss lässt ein paar Fragen offen und macht neugierig auf den nächsten Band:

Was z.B. ist mit Karola, der Mutter von Mads Johannsens Sohn geschehen? Warum liegt sie auf der Intensivstation? Und wo befindet sich der Junge?

Wird Gustav wirklich, wie er verkündet, zurücktreten? Wer rückt dann auf seinen Posten nach?

Ist Walter wirklich tot? Oder ist er die Person, die in der Behausung eines Fischers aufwacht?

 

Fazit: ein spannender Krimi, sicher nicht mein letzter aus der Reihe,

   wenngleich einigen Szenen eine Straffung gutgetan hätte

 

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