Tom Babylon-Serie, Band 4
Thriller
Tom Babylon gibt sich die Schuld am Verschwinden seiner kleinen Schwester Viola vor 23 Jahren. Obwohl man sie damals beerdigt hatte, glaubt er nicht, dass sie wirklich tot ist und hat nie aufgehört, nach ihr zu suchen. Und tatsächlich hat er kürzlich endlich einen Hinweis bekommen, dass sie lebt: Im Keller seines Elternhauses hat er ein Foto gefunden, das sie als Erwachsene zeigt, die offensichtlich mittlerweile Mutter einer Tochter ist.
Kurz darauf kommt sein Vater bei einem Unfall in einer Berliner U-Bahn-Station ums Leben. Oder ist es Mord? Fest steht jedenfalls bald, dass Tom nicht der einzige zu sein scheint, der nach Viola sucht.
Er ist sich ziemlich sicher, dass sein ehemaliger Mentor und jetzige Todfeind Bruckmann seine Hände im Spiel hat. Doch der befindet sich als Patient in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik in den Alpen, wo ihn die Psycho-login Dr. Sita Johanns aufsucht. Sie steht Tom Babylon, mit dem sie 4 Jahre lang in einer Sonderkommission beim LKA zusammengearbeitet hat, sehr nahe, will Bruckmann eine Nachricht von Tom übermitteln und herausfinden, ob Letzter mit seinem Verdacht recht hat.
Tom selbst ist indessen nach London gereist, um dort nach seiner Schwester zu suchen. Nachdem man ihn eines nachts nackt in einem Müllcontainer gefunden hat, wird er ins Krankenhaus eingeliefert, hat jedoch eine Amnesie und kann sich an die Ereignisses der letzten paar Wochen nicht erinnern.
Resümee: Dies ist der 4. und letzte Teil der Tom-Babylon-Reihe. Ich habe
die 3 Vorgänger nicht gelesen - möglicherweise liegt es daran, dass ich mit diesem Band nicht 100%-ig warm geworden bin.
Allerdings habe ich die Lektüre (auch) aus anderen Gründen schwierig gefunden:
Es gibt sehr viele Zeitsprünge: z.B. „Sechs Wochen später“ gefolgt von
„28 Tage vorher“, dann „28 Tage später“ und „27 Tage vorher“, danach
„11 Tage später“ usw. Verbunden damit sind viele Orts- und Perspektiv-wechsel. Hinzukommt, dass Violas junges Alter Ego sich immer wieder
in die Gedanken ihres Bruders Tom schleicht und mit ihm redet.
Alles zusammen macht es dem Leser oft schwer, sich in Bezug auf Gegen-wartshandlung und Rückschauen zurechtzufinden und gedanklich am Ball
zu bleiben.
Die aktuellen Ereignisse bestehen aus 2 spannenden Handlungssträngen: Der eine schildert die Ereignisse in London mit Tom Babylon als Prota-gonisten, der andere das Geschehen in der psychiatrischen Anstalt in Tauenstein mit Sita Johanns und Walter Bruckmann im Mittelpunkt.
Zunächst haben die Vorgänge an beiden Orten kaum Berührungs- oder
gar Verbindungspunkte. Später jedoch laufen beide Stränge immer mehr aufeinander zu, um irgendwann miteinander zu verschmelzen.
Das gesamte Geschehen – die Rückblenden eingeschlossen - ist sehr actionreich und voller Wendungen. Mir war es allerdings zum Teil etwas zu viel, vor allem, weil die brutalen und abstoßenden Szenen – und davon gibt
es reichlich – sehr ausgewalzt werden.
Fazit: Für mich hat dieses Buch von allem zu viel: zu viele Zeitsprünge,
zu viel Action zu viele Wendungen, zu starkes Auswalzen einiger
Szenen.
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