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Elmar Traks

Elmar Traks

Hünnebeck, Marcus / Wendt, Kirsten – Seewindmorde (2022)

Nordsee-Krimi

Jule und Leander, Band 2

 

Leander Brodersen, Hauptkommissar bei LKA Hamburg, hat vor Kurzem in direkter Nachbarschaft zum „Haus Jule“ ein Haus auf Baltrum gekauft. Obwohl er von einigen Insulanern als Nachbar nicht akzeptiert wird - was sie ihn mehr oder weniger deutlich spüren lassen - verbringt er auch wegen der Renovierungsarbeiten viel Zeit auf der Insel. Er wohnt dann in einem Zimmer der Pension, in der sich auch Jules in Hamburg lebende Zwillingsschwester Nina zur Zeit aufhält.

Eines Morgens erscheinen dort überraschend zwei Kommissare des LKA Niedersachsen:

In verschiedenen Orten Niedersachsens sind drei Frauen ermordet worden. Das Motiv für die Taten liegt noch völlig im Dunklen; die einzige Gemeinsam-keit ist, dass alle Opfer in den letzten Jahren zu Gast im „Haus Jule“ gewesen sind und aktuell wieder für diesen Sommer gebucht hatten.

 

Die Beamten gehen davon aus, dass während einem ihrer Aufenthalte

etwas geschehen ist, was zu den Morden geführt hat. Jule, Leander und Nina sind alarmiert – nicht nur wegen der Morde an den drei weiblichen Gästen, sondern auch, weil sie Sorge haben, dass durch die Ermittlungen ihr dunkles, mörderisches Geheimnis aufgedeckt wird. Sie müssen also selbst aktiv werden, um Schlimmes zu verhindern.

 

Bald geraten die Drei jedoch selbst ins Visier des skrupellosen Frauen-mörders.

 

Resümee: Die spannende Handlung spielt auf der autofreien Nordsee-Insel Baltrum, und es wird viel Lokalkolorit vermittelt. Auch als jemand, der noch nicht dort gewesen ist, kann man sich die Landschaft sehr gut vorstellen und geht die Wege quasi zusammen mit den Protagonisten.

 

Wie in Band 1 („Stumme Jule“ - Rezension vom 2. Juni 2022) wird das Geschehen abwechselnd in der Ich-Form aus der Sicht von Jule, Leander

und Nina sowie einem Beobachter erzählt. Das wirkt authentisch und erhöht die Spannung, stellt jedoch an den Leser die Anforderung, bei jedem neuen Kapitel gedanklich zu rekapitulieren, an welche Situation, Gefühlslage und welches Vorhaben der jeweilige Protagonist aktuell anknüpft.

Da Nina mindestens einen genauso großen Anteil an der Handlung hat wie Leander und ihre Zwillingsschwester Jule, hätte man sie mit Fug und Recht in den Untertitel aufnehmen können.

 

Erfreulicherweise ist, was die Genre-Einordnung anbelangt, diesmal aus dem „Nordsee-Thriller“ (Band 1) absolut passend ein „Nordsee-Krimi“ geworden.

 

Man darf gespannt auf Band 3 sein, in dem das Trio wohl einem Fall nach-gehen wird, von dem es am Ende dieses Buches über seine Website „Stumme Jule“ erfährt. Das Kürzel „Jule“ steht dabei für die Anfangs-buchstaben von Judikative, Legislative und Exekutive. Betroffene können

sich dort anonym melden, wenn sie glauben, dass Ermittlungen zu Verbrechen nicht ordnungsgemäß gelaufen sind.

 

Was mich an diesem Band gestört hat, sind der besonders in der ersten Hälfte doch größtenteils sehr schlichte Satzbau (Hauptsatz-Reihungen) und übers gesamte Buch verteilt relativ viele Fehler.

 

Fazit: leichte, spannende und unterhaltsame (Ferien-)Lektüre.

 

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