Ostfrieslandkrimi
Faber und Waatstedt ermitteln 11
Während der Weihnachtsferien ist in einige leerstehende Ferien-bungalows an der ostfriesischen Küste eingebrochen worden. Man vermutet, dass die Taten von einer Streetgang aus Leer verübt worden sind, die sich 436er nennt. Im letzten Haus wurde besonders heftig gewütet, wohl aus Frust, weil der Besitzer nichts, was Einbrechern nützlich sein könnte, während des Leerstands dort gelassen hatte.
Hauptkommissar Richard Faber, seine Ehefrau und Kollegin Rike Waatstedt und ihr Team vom Erkennungsdienst Emden/Leer übernehmen die Ermitt-lungen. Diese gestalten sich jedoch extrem schwer, weil die Täter keine einzige Spur hinterlassen haben.
Außerdem kommen Zweifel auf, ob die 436er wirklich für die Einbrüche verantwortlich sind oder ihnen diese vielleicht in die Schuhe geschoben werden sollen.
Als ein weiterer Fall gemeldet wird, findet man im Haus die Leiche einer jungen Frau – die Ex-Freundin des 436er-Bosses. Dieser sowie seine Gang-Mitglieder sind geschockt und bestreiten, irgendetwas mit Einbruch und Mord zu tun zu haben.
Im Gegenteil: Sie stellen nun selbst Nachforschungen an, womit ein Wettlauf mit der Zeit bzw. mit der Kripo beginnt, denn die Jugendlichen schwören tödliche Rache.
Resümee: Dieser Fall um die Emdener Kripo ist wieder sehr spannend.
Das liegt vor allem daran, dass die Ereignisse keinen geradlinigen Verlauf nehmen, sondern die Ermittler inklusive Chef-Pathologe Philipp Schorlau immer wieder mit überraschenden Informationen und Entwicklungen konfrontiert werden.
Das Erstaunlichste ist gleich zu Beginn die Tatsache, dass die Einbrecher absolute Profis zu sein scheinen, denn nicht einmal Philipp Schorlau findet auch nur einen einzigen forensischen Hinweis – und das will etwas heißen.
Die Streetgang der 436er scheint darüber hinaus nicht in das übliche Bild zu passen, denn sie hat sich offenbar Robin Hood zum Vorbild genommen und verteilt die erbeuteten Gegenstände an Bedürftige. Außerdem unterstützen sich alle gegenseitig z.B. in schulischen Belangen, und Drogen jeder Art sind tabu.
Was die Mitglieder total aus der Bahn wirft, ist der Mord an der Ex-Freundin von Boss Malte, die von allen überaus geschätzt worden ist … so sehr, dass die Jugendlichen nun parallel zur Polizei eigene Nachforschungen anstellen, um ihren Tod zu rächen. Eine Entscheidung, die nicht ohne tödliche Folgen bleibt.
Die privaten Ereignisse um Richard Faber, Rike Waatstedt, deren Opa Knut sowie Philipp Schorlau sind auch wieder sehr interessant und spannend, auch wenn der Fall dabei oft in den Hintergrund gerät. Von der Gewichtung her sind Privates und Fallermittlung diesmal durchaus gleichwertig.
Fazit: ein in jeder Hinsicht spannender Ostfrieslandkrimi
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