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Elmar Traks

Elmar Traks

Nansen, Elke – Tödliche Ostfriesengeister (2024)

Ostfrieslandkrimi

Faber und Waatstedt ermitteln 16

 

Als Kriminalhauptkommissar Richard Faber und seine Ehefrau und Kollegin Rike Waatstedt an einem Montagmorgen zu ihrer Dienststelle des Emder Kriminal- und Ermittlungsdienstes (KED) kommen, ist dort die Hölle los: In der Nacht hat es geregnet und aktuell ist es so neblig, dass

man nicht die Hand vor Augen sehen kann. Sämtliche Streifenpolizisten sind damit beschäftigt, Unfälle aufzunehmen, und auch beim Wachhabenden des Reviers warten etliche Menschen darauf, Anzeigen erstatten oder Schäden melden zu können. Fabers Kollegen helfen dabei nach Kräften.

 Im Verhörraum hingegen wartet Friederike Euken, die ihren 17-jährigen Sohn Uwe als vermisst meldet, der am Samstagabend mit dem Fahrrad in eine Diskothek in Pewsum wollte. Da bei seinem Handy immer nur die Mailbox angeht, befürchtet sie Schlimmes, denn der Jugendliche gilt als sehr verläss-lich und verantwortungsbewusst. Nie würde er über Nacht wegbleiben, ohne seine Mutter zu benachrichtigen.

 

Als IT-Spezialist Tamme Hehler das Handy des Vermissten nicht aufspüren kann, schrillen bei Richard Faber und Rike Waatstedt sämtliche Alarmglocken. Sie beschließen, zu der Mutter nach Hause zu fahren, um sich dort umzu-sehen und evtl. die IMEI-Nummer des Handys zu finden, mit der eine Ortung doch noch möglich wäre.

 

Auf der Rückfahrt zum Revier springt ihnen im dichten Nebel plötzlich jemand vors Auto. Mit einem gehörigen Schreck in den Knochen steigen Rike und ihr Mann aus, um sich von der Unversehrtheit der Person zu überzeugen. Es stellt sich heraus, dass es sich um eine alte Frau handelt, die in der Gegend als Kräuterhexe bekannt ist. Ihren richtigen Namen kennt niemand.

 

Sie behauptet, gewusst zu haben, dass die Kommissare an der Stelle vorbei-kommen und habe auf sie gewartet. Jetzt sollen sie sie nach Hause fahren, um in der warmen Stube bei einem Tee zu reden. Dort erzählt sie, dass der vermisste Uwe sie am letzten Wochenende verletzt und traurig besucht und um Hilfe gebeten habe; aber ihm sei nicht mehr zu helfen gewesen, da er bereits tot gewesen ist. Jedoch sei er nicht da, wo er eigentlich hingehöre. Rike schaltet als Erste, dass es wohl der Geist des Jugendlichen gewesen ist, der die Kräuterhexe aufgesucht hat.

 

Sie unterhalten sich noch eine Weile, um Licht in die unheimliche Geschichte zu bringen, und die Frau erklärt sich schließlich bereit, Rike und Faber den Tatort zu zeigen.

 

Nach einer kleinen Irrfahrt dort angekommen, erwartet alle eine heftige Über-raschung, und das gesamte Team des Emder KED inklusive Chefforensiker Philipp Schorlau steht vor einem Fall ungeahnten Ausmaßes.

 

Resümee: Dieser 16. Fall des Emder Ermittlungsteams ist ein außergewöhn-licher: Er beginnt in der Gegenwart, an einem Tag, an dem die „lüttje Welt“ – die kleine Welt - herrscht, wie Rike es nennt: Es herrscht so dichter Nebel, dass man kaum die Hand vor Augen sieht – eine unheimliche Atmosphäre,

die zum Erzählen gruseliger Geistergeschichten reizt. Und genau in dieser Situation springt dem Ehepaar Faber-Waatstedt „aus dem Nichts“ eine Kräuterhexe vors Auto, die ihnen an der Stelle aufgelauert hat.

 

Sie hat das Zweite Gesicht und berichtet, dass der Geist des vermissten und bereits toten Uwe Euken sie besucht habe. Während Richard Faber das alles überhaupt nicht geheuer ist und er sich gewaltig gruselt, gelingt es seiner Frau, ziemlich rational auf die namenlose Alte einzugehen und ihr mehr Infor-mationen zu entlocken.

Als diese sie dann zu der Stelle führen will, wo angeblich Uwes Leichnam liegt, bedeutet dies erneut eine Irrfahrt im dichten Nebel, bevor sie zu einem baufälligen Schuppen gelangen. Und hier beginnt für das gesamte Team ein extrem fordernder Fall, der seinen Anfang in den 70-er Jahren genommen hat, als die Frau, die nun in der Gegend als Kräuterhexe bekannt ist, ein kleines Mädchen war.

 

Nach und nach kommt Licht in ihre ebenso berührende wie erschütternde Geschichte – vor allem dank Rikes Opa Knut, der wieder einmal den ent-scheidenden Hinweis liefert. Dadurch können viele Jahrzehnte zurückliegende Verbrechen aufgeklärt werden, und auch der darüber fast in Vergessenheit geratene aktuelle Fall des vermissten Uwe Eucken wird gelöst.

 

Die detaillierte Beschreibung der Umgebung und vor allem der Wetterverhält-nisse verleiht dem Krimi eine authentische Atmosphäre, bei der auch der Leser vor allem anfangs stets zwischen unheimlichem Spökelkraam (Spuk) und Rationalität hin- und hergerissen ist.

 

Fazit: ein thematisch ganz besonderer, sehr spannender und

   emotional anrührender Krimi

 

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