Die Küsten-Kommissare 18
Küstenkrimi
In einer schneereichen Winternacht haben Polizeimeisterin Elke Süder und ihr Kollege Sören Rijnders Nachtschicht auf dem Husumer Polizeirevier, als ihnen eine Tote oder Schwerverletzte am Hafeneingang gemeldet wird. Alles sieht nach einem Verkehrsunfall aus.
Leichenbeschauer Dr. Aiko Emmermann kann nur noch den Tod der Frau feststellen, bei der es sich laut mitgeführten Ausweispapieren um die
32-jährige Lisbeth Maticevic handelt. Einem breiten Publikum ist sie unter ihrem Künstlernamen Melissa Markhoff bekannt, die als Schauspielerin in einer populären Fernsehserie Karriere gemacht hat. Aktuell laufen in Husum Dreharbeiten zur neuen Staffel.
Emmermann geht auf Grund der Spurenlage davon aus, dass sie durch
das Überfahren ums Leben gekommen ist. Sophie Meerkatz jedoch meldet Zweifel an der Verkehrsunfall-Hypothese an, da die Leiche quer zur Fahrbahn liegt und Blutspuren fehlen. Sie zieht durchaus in Betracht, dass die Frau bereits tot war, als sie von einem schweren Fahrzeug überrollt wurde.
Da in dem Schnee die Reifenabdrücke noch gut erkennbar sind, ist der Fahr-zeugtyp schnell ermittelt – es handelt sich um einen Mercedes G500 4x4 hoch zwei, und den fährt in Husum nur einer: der Apotheker Tarje Heggemann.
Hauptkommissar Rüdiger „Rüde“ Thomsen sieht den Fall unbeeindruckt von Sophie Meerkatz' Zweifeln damit als gelöst an und verhaftet den Apotheker.
Kurz darauf wird bei der Obduktion jedoch im Kopf der toten Schauspielerin eine Kugel gefunden.
Für das Ermittlerteam beginnt eine schwierige Täter- und Motivsuche bei der gesamten Filmcrew.
Resümee: Dieser Band um die Nordsee-Kommissare hat mir ausnahmsweise nicht gefallen: Der Leser weiß von Anfang an, dass Tarje Heggemann den Körper von Melissa Markhoff in der Dunkelheit und im Schnee nicht gesehen, und ihn ohne jeden Vorsatz beim Zurücksetzen aus der Parklücke überfahren hat. Die diesbezüglichen Spekulationen der Ermittler ziehen sich daher un-nötig und ermüdend in die Länge. Genau so klar ist es, dass der Fall mit der Festnahme des Apothekers, um die viel Wirbel gemacht wird, nicht gelöst ist.
Ähnliches gilt für die Recherchen in der Schauspieler-Crew, bei denen der Handlungsverlauf einige Schlenker macht, die wohl als retardierende Ele-mente Spannung erzeugen sollen, aber zum Teil wenig schlüssig erscheinen.
Interessant finde ich allerdings die Aufklärung durch eine Beobachtung von Sophie Meerkatz, zu der ein Telefonat mit ihrer Berliner Freundin Alex sie veranlasst hat.
Zu häufig wird die Attraktivität der Sekretärin Frau Hüse erwähnt, der Rüdiger Thomsen immer wieder erliegt. Auf Dauer nervt das ein wenig, ebenso wie die permanente Versorgung des Teams mit Käsekuchen durch Thomsens Frau und der ständige Hinweis auf die Karnevalsfeier des Kommissariat.
Im Vergleich zu den anderen Bänden erfährt man diesmal wenig Privates: Dass Jasper Hinrichs zum 2. Mal Vater wird, was er auf besagter Feier ver-kündet, ist bereits bekannt; ebenso, dass Sophie und Taako sich trennen.
Fazit: nur mäßige Spannung bei sich hinschleppender Handlung und
nichts Neuem im Privatbereich
Auch die Rezensionen zu den Vorgängerbänden findet man im Bücher-Blog.
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