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Elmar Traks

Elmar Traks

Johannsen, Anna / Bergsma, Elke – Die Stille der Flut (2024)

Ein Fall für Lina Lübbers & Kea Siefken 1

Kriminalroman

 

Lina Lübbers (39) ist Polizistin aus Leidenschaft, ihre Aufklärungsquote ist ausgesprochen hoch, und ihr Chef hält

große Stücke auf die Jüngste im Osnabrücker Kommissariat. Als er sie eines Tages zu einem Gespräch bittet, ahnt sie, dass es um eine große Sache geht:

In der Polizeiinspektion Aurich vermutet man einen Maulwurf, der hoch-brisante Informationen aus den aktuellen Ermittlungen zum Handel mit synthetischen Drogen weitergibt. Da dort gerade eine Stelle mit Lina Lübbers' Rang frei geworden und dadurch ein personeller Engpass entstanden ist,

soll sie offiziell für eine gewisse Zeit zur Unterstützung dorthin ausgeliehen werden. Inoffiziell besteht ihre Aufgabe darin, intern undercover zu ermitteln, um den Maulwurf zu enttarnen.

 

Bei ihrer Ankunft im Auricher Revier merkt Lina gleich, dass sie nicht bei

allen willkommen ist, denn ihre neue Vorgesetzte Kea Siefken begegnet

ihr äußerst kühl, sieht in ihr eine Rivalin, die ihr die Beförderung streitig machen will.

Kollege Hauke Behrends hingegen begegnet ihr vorbehaltlos, offen und freundlich.

 

Es dauert nicht lange, da bekommen die Ermittler einen neuen Fall:

Eine Jugendliche ist tot im Watt bei Bensersiel gefunden worden. Dem

ersten Anschein nach könnte es sich zwar durchaus um einen Suizid

handeln, bald verdichten sich jedoch die Hinweise, dass hier ein Mord geschehen ist.

Um den Täter zu finden, muss Kea ihre Vorbehalte gegenüber Lina über-winden und eng mit ihr zusammenarbeiten. Die Ermittler stoßen auf ein Geflecht aus kriminellen Machenschaften und Vertuschungen.

 

Aber nicht nur der Fall fordert Lina, sondern auch ihr Undercover-Auftrag.

 

Resümee: Der Einstieg in die Handlung liest sich ziemlich sachlich-spröde:

Zunächst bekommt der Leser in geballter Form die wichtigsten Informationen über Lina Lübbers, später zu Kea Siefken. Es wirkt, als wenn die Autorinnen ihren Stichwortzettel, die beiden Charaktere betreffend, abgearbeitet haben.

 

Erst ganz allmählich kommt in dem Fall um die tote Jugendliche Spannung auf, die sich langsam steigert. Er stellt die Polizisten – und Leser - mit Fort-schreiten der Ermittlungen vor immer mehr Rätsel. Bald befindet man sich in einem regelrechten Dickicht, das schwer zu durchschauen ist:

Was ist mit der angeblich so freundlichen und von Kameraden als eher „uncool“ beschriebenen Jugendlichen passiert? Führte sie ein Doppelleben am Rande der Legalität oder war sie gar schon ins kriminelle Milieu abge-driftet? Schwer zu glauben. Doch welche der ihr nahestehenden Personen

hat sie wirklich gekannt, wer sagt die Wahrheit über seine Beziehung zu ihr?

 

Trotz der vielen Fragen und zu entwirrenden Beziehungsgeflechte ist der Handungsverlauf klar strukturiert, wobei die Ereignisse kapitelweise alter-nierend aus der Sicht von Lina und Kea erzählt werden. Bei den „Anschlüs-sen“ hakt es jedoch gelegentlich, sodass ein Teil der aufgebauten Spannung erst einmal wieder verloren geht.

 

Ist durch die Ereignisse rund um den Mordfall zeitweise Lina Lübbers' Undercover-Auftrag etwas aus dem Blickfeld geraten, spielt plötzlich bei

den aktuellen Ermittlungen auch jene Drogenszene eine Rolle, in der die Auricher Kollegen schon lange ermitteln.

Bis zum Schluss wird die Frage nicht geklärt, wer der Maulwurf ist. Einen Verdacht habe ich – mal sehen, ob er sich in Fall 2 bewahrheitet.

 

Fazit: Ich mag Anna Johannsen und Elke Bergsma separat als Autorinnen

sehr, ob ich sie als Team mag, kann ich nach diesem ersten gemein-samen Fall noch nicht abschließend sagen, was vor allem an dem ungewohnten Schreibstil liegt.

 

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