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Elmar Traks

Elmar Traks

Schweikert, Ulrike - Die Charité

3 Romane

Band 1: Hoffnung und Schicksal (2019)

ab 1831

Klappentext (Quelle: Amazon.de):

„Die Charité - Geschichten von Leben und Tod, von Hoffnung und Schicksal im berühmtesten Krankenhaus Deutschlands. 1831 geht in Berlin die Angst um, die Cholera könnte Deutschland erreichen – und als auf einem Spree-kahn ein Schiffer unter grauenvollen Schmerzen stirbt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. In der Charité versuchen Professor Dieffenbach und seine Kollegen fieberhaft, ein Heilmittel auszumachen. Währenddessen führen drei Frauen ihren ganz persönlichen Kampf: Gräfin Ludovica, gefangen in der Ehe mit einem Hypochonder, findet Trost in den Gesprächen mit Arzt Dieffenbach. Hebamme Martha versucht, ihrem Sohn eine bessere Zukunft zu bieten. Und die junge Pflegerin Elisabeth entdeckt die Liebe zur Medizin und - verbotenerweise - zu einem Arzt.“

Band 2: Aufbruch und Entscheidung (2019)

1893 - 1938

Klappentext (Quelle: Amazon.de):

„Die Geschichte der Charité geht weiter. Nach dem Bestseller "Hoffnung und Schicksal" erzählt Ulrike Schweikert ein weiteres spannendes Kapitel aus der Welt des berühmten Krankenhauses. Im Berlin der ausgehenden Kaiserzeit kämpfen zwei Frauen um ihr Glück und für die Rechte von Frauen. Rahel Hirsch ist eine der ersten Ärztinnen, die an der Charité praktizieren. Doch als Frau unter lauter männlichen Kollegen hat sie es nicht leicht. Von Gleich-berechtigung ist man selbst in der sonst so fortschrittlichen Hauptstadt noch weit entfernt. Das erlebt auch die junge Arbeiterin Barbara täglich. Sie schuftet in der Wäscherei der Charité und muss immer wieder erfahren, was es be-deutet, wenn Männer Frauen als Besitz betrachten.
Ungleicher könnten die beiden Frauen nicht sein, und doch werden sie zu Freundinnen. Während Rahel sich gegen Widerstände in der Charité durch-setzen muss und sich in den jungen Fliegerpionier Michael verliebt, schließt sich Barbara der Frauenbewegung an, kämpft für die Rechte der Arbeiterin-nen und das Frauenwahlrecht. Doch dann bricht der 1. Weltkrieg aus und verändert nicht nur die Leben von Barbara und Rahel für immer ...“

Band 3 (Co-Autorin Petra Grill): Neue Wege (2022)

1858 -1866

Klappentext (Quelle: Amazon.de):

„Berlin, 1858. Das Hausmädchen Sophie wird unehrenhaft entlassen und steht vor dem Nichts. Der Sohn der Familie hat sich in Sophie verliebt, doch die Schuld gibt man ihr. Sophie bleibt nur, es ihrer Kindheitsfreundin Bertha gleichzutun und das Geld zum Überleben auf der Straße zu verdienen. Als Bertha und Sophie sich eine der grassierenden Geschlechtskrankheiten ein-fangen, bringt man sie in die Charité. Statt dort Hilfe zu bekommen, werden die beiden Frauen jedoch unwissentlich Teil eines grausamen Experiments. Bertha erkrankt schwer, und Sophie sorgt aufopferungsvoll für ihre Freundin. Das bleibt auch der Oberschwester nicht verborgen, und Sophie bekommt die Chance, als Pflegerin an der Charité anzufangen. Doch die Angst von ihrer Vergangenheit eingeholt zu werden, liegt wie ein Schatten über Sophie. Vor allem als sie sich in einen jungen Offizier verliebt.“

 

Resümee: Die Berliner Charité (französisch für „Nächstenliebe“, „Wohltätig-keit“) hat eine lange Tradition und gehört heute zu den größten Universitäts-kliniken Europas: Im Jahr 2022 zählte sie 307 Professoren sowie etwa 9500 Studenten und verfügt aktuell über ca. 3100 Betten (Quelle: Wikipedia).

Gegründet wurde sie 1710 als Pesthaus, bevor der preußische König Friedrich Wilhelm I dieses 17 Jahre später zu einem Bürgerhospital erklärte und ihm den heute weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten Namen „Charité“ gab.

1810 wurde dort auch der Lehrbetrieb aufgenommen, und im Laufe der Zeit avancierte die Einrichtung zu einer renommierten Lehr- und Forschungs-institution, aus der zahlreiche Nobelpreisträger für Medizin und Physiologie hervorgingen.

 

Die Geschichte der Charité erzählt Ulrike Schweikert in ihren Romanen (in Band 3 zusammen mit Petra Grill). Sie beginnt im Jahr 1831, als die Cholera wütete, an der zahlreiche Menschen qualvoll starben und die Mediziner unter Hochdruck nach einem Mittel suchten, mit dem sie die Seuche stoppen konnten.

 

Band 2 thematisiert vorwiegend den Kampf der Frauen um Gleichberech-tigung: Es war ein langer Weg, bis sie sich gegen immense Widerstände

ihr Mitwirken und Ansehen in der bis dato ausschließlich von Männern beherrschten Welt der Medizin erarbeiten konnten. Aber auch auf Gebieten des täglichen Lebens machte die Emanzipation des weiblichen Geschlechts nur langsam Fortschritte.

 

Band 3 schließlich schildert vornehmlich den mühevollen, von vielen Irrtümern und Rückschlägen geprägten Weg bei der Bekämpfung von Geschlechts-krankheiten, vor allem der Syphilis.

 

Es tauchen so illustre Namen auf wie z.B. die des Chirurgen Johann Friedrich Dieffenbach, des Forschungsreisenden Alexander von Humboldt, Rudolf Virchow (Begründer der modernen Pathologie), des Theologen Dietrich Bonhoeffer, des Bakteriologen und Serologen Paul Ehrlich, des Chirurgen

und Geburtshelfers Ignaz Semmelweis.

Aber auch die Schauspielerin Asta Nielsen, der „rote Kampfflieger / Baron“ Manfred von Richthofen, die Frauenrechtlerin Helene Lange, Henry Dunant (Begründer des Roten Kreuzes) und viele andere mehr finden Erwähnung.

 

Die gesamte Handlung wird natürlich bestimmt durch die gesellschaftlich-soziale und politische Situation der jeweiligen Zeit – insbesondere die Rolle und soziale Situation der Frauen sowie der Wandel des Frauenbildes spielen neben medizinischen Themen eine große Rolle. Mehr oder weniger roman-tische Liebesgeschichten und Beziehungen fehlen auch nicht.

 

Dem Gesamtwerk liegt eine immense Recherche-Arbeit zugrunde, und

der Spagat zwischen Realität und Fiktion ist den Autorinnen hervorragend gelungen.

 

Fazit: eine sehr lesenswerte Trilogie

 

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