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Elmar Traks

Elmar Traks

Pierre, Marie – Schwestern im Geiste (2024)

Das Pensionat an der Mosel 2

Roman

 

Die Romanhandlung beginnt im Jahr 1911. Sie spielt im Reichsland Elsaß-Lothringen, das aus den Teilen der Landschaften Elsaß

und Lothringen gebildet ist, und nach der Abspaltung von Frankreich als Verwaltungsgebiet des Deutschen Reiches seit 1871 dem Deutschen Kaiser untersteht. Das Verhältnis der aus Deutschen und Franzosen bestehenden Bevölkerung ist von Spannungen gekennzeichnet, Orte haben meist einen deutschen und einen französischen Namen. So auch die Garnisonsstadt Diedenhofen / Thionville an der Mosel, wo die aus Metz stammende Lehrerin Pauline Martin ein Pensionat für höhere Töchter leitet.

Die Einrichtung wird wegen ihres guten Rufs nicht nur von Mädchen aus dem Elsaß und Lothringen, sondern auch aus Luxemburg, Preußen sowie verein-zelt auch aus Frankreich und sogar Bayern besucht.

 

Neben der Vermittlung von Wissen ist es Pauline Martins Anliegen, ihre Schützlinge mit Verständnis und Liebe, aber auch der nötigen Strenge nicht nur zu ehrenhaftem Verhalten zu erziehen, sondern aus ihnen auch selbst-bewusste Frauen zu machen, die selbstständig ihren Weg gehen können.

 

Für sie als Lehrerin ist eine Liebesbeziehung, geschweige denn eine Ehe, unmöglich. Das schmerzt sie sehr, als sich aus der Freundschaft zu dem preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz beiderseits tiefere Gefühle ent-wickeln, die sie nicht ausleben dürfen.

 

Als sie die irische Lehrerin Rhona O'Meally einstellt, ist Pauline zwar von deren Wissen und Umgang mit den Schülerinnen beeindruckt, bekommt jedoch immer mehr das Gefühl, dass die Frau ein dunkles Geheimnis mit

sich herumträgt. 

 

Und was ist mit Vincent Lehmann los, den Pauline Martin als Handwerker und Gärtner eingestellt hat? Er ist ihr eine große Hilfe und sie verspürt mittlerweile auch zu ihm eine gewisse Zuneigung, dennoch benimmt er sich manchmal verdächtig.

 

Unter ihren Schützlingen kommt es zu Zwistigkeiten, Diebstählen, Mobbing und Verdächtigungen, die dem guten Ruf der Schule zu schaden drohen. Als in Diedenhofen auch noch antipreußische Schmierereien an Wänden entdeckt werden, gerät Pauline selbst unter einen bösen Verdacht und muss für die Existenz ihres Instituts kämpfen. Unterstützt wird sie dabei von Erich von Pliesnitz.

 

Resümee: Die Handlung ist streckenweise so spannend wie ein Krimi, denn man fiebert mit den einzelnen Protagonisten stets mit, egal in welcher pre-kären Situation sie sich gerade befinden. Und man hofft, dass sie trotz aller Verwicklungen und Restriktionen auch ihr privates Glück finden.

 

Diesem historischen Roman muss eine enorme Recherchearbeit voraus-gegangen sein, die sich aber 100 %-ig gelohnt hat. So ist das Geschehen in die historischen Gegebenheiten von Elsaß-Lothringen um 1911 eingebettet, die die Autorin dem Leser in dem Maße vermittelt, wie es fürs Verständnis

der Handlungsproblematik nötig ist. Eine längere zusammenhängende Darstellung der geschichtlichen Entwicklung der Region kann man in einem Nachwort lesen, in dem sie wegen des Bezugs zu Rhona O'Meally auch auf den Freiheitskampf der Iren eingeht.

 

Das der damaligen Zeit entsprechende Agieren der Protagonisten – alle in ihren Wesensmerkmalen klar konturiert - und die Einschübe in französischer Sprache verleihen dem Ganzen Authentizität. Sie sind in einem Glossar aufgelistet.

Sehr hilfreich ist außer einem Übersichtsplan, der die Stadt Diedenhofen / Thionville um 1911 zeigt, eine vorangestellte Liste mit den Akteuren des Romans, die den Einstieg in diesen 2. Band erleichtert.

 

Fazit: Ich bin gespannt auf Band 3

 

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