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Elmar Traks

Elmar Traks

James, Alison – Ihr fremder Ehemann (2024)

Psychothriller

 

Alice ist Inhaberin einer Cateringfirma, hat sich aber den heutigen Nachmittag freigenommen, um ihren Mann Dominic zu Hause mit einem tollen Valentinstag-Dinner zu verwöhnen. Vorher trifft sie sich jedoch noch kurz mit ihrer besten Freundin Jojo in einem Café. Sie muss ihr nämlich unbedingt mitteilen, dass sie möglicherweise schwanger ist.

Jojos Gesichtsausdruck drückt jedoch eine gewisse Besorgnis aus: Alice und Dominic haben sich erst vor 3 Jahren kennengelernt und danach sehr schnell geheiratet. In ihrer Ehe gab es von Anfang an einige Probleme, und Jojo befürchtet, dass ein Kind zu einer zusätzlichen Belastung werden könnte. Doch Alice ist zuversichtlich: Sie glaubt, dass es eher einen Neuanfang, ein schönes gemeinsames Projekt, bedeuten wird.

 

Wieder zu Hause, bereitet sie zunächst das Essen vor und macht dann einen Schwangerschaftstest. Er ist tatsächlich positiv! Obwohl ihr Mann bereits in einer guten halben Stunde zu Hause sein will, schickt sie ihm voller Freude ein Foto mit dem positiven Ergebnis, … und wartet vergeblich auf seine Heim-kehr.

Stattdessen klingeln zu später Stunde Polizeibeamte an der Tür, um ihr die Nachricht zu überbringen, dass Dominic bei einem Verkehrsunfall gestorben ist.

 

Die von Trauer überwältigte Alice identifiziert die Leiche: Ja, es handelt sich zweifelsfrei um ihren Mann. Dann jedoch reist dessen Bruder an, mit dem er schon jahrelang keinen Kontakt mehr hatte. Er behauptet, dass der Tote nicht Dominic Gill sei. Und er kann auch eindeutige Beweise beibringen.

Alice fällt aus allen Wolken. Wer ist der Mann, mit dem sie 3 Jahre verheiratet war, und von dem sie ein Kind erwartet?

 

Resümee: Dies ist ein sehr spannender Pageturner, der mich von Anfang

an gepackt hat.

Die Handlung wird zunächst aus Alices Perspektive erzählt. Wir erfahren,

wie sie und Dominic sich kennenlernen, wie ihr anfangs zwar einiges unge-wöhnlich, aber nicht beunruhigend vorkommt. Auch dass er ihr nach ein paar Wochen des Kennens bereits einen Antrag macht, findet sie zwar überstürzt, aber warum nicht? Schließlich lieben sie sich ja. Zur Hochzeit kommen dann zwar viele ihrer Freunde, aber keine ihres Mannes, und Mutter und Bruder seien leider verhindert.

 

Obwohl Dominic immer durchaus einleuchtende Gründe anführt, warum es

zu bestimmten Anlässen mit einem Kennenlernen seiner Familie nicht klappt, kommt bei seiner Frau langsam Misstrauen auf. Sie stellt auf eigene Faust Nachforschungen an und kommt weiteren Merkwürdigkeiten auf die Spur, für die ihr Mann aber auch ohne zu zögern plausible Erklärungen liefert - selbst dann noch, als Alice ihn in einem Café vertraut in weiblicher Begleitung sieht und eine andere Frau sie aufsucht, um sie vor Dominic zu warnen.

 

Als Leser hat man das Gefühl, dass sich der Strick um seinen Hals langsam zuzieht, ohne dass man jedoch ahnt, welches Spiel er spielt und was dahinter steckt. Es geht einem ähnlich wie Alice: Es ist zwar einerseits zu vieles rätsel-haft und verdächtig, und es fällt einem immer schwerer, Dominic zu glauben, andererseits fehlen die endgültigen Beweise, dass er lügt.

 

Die bekommt der Leser dann aber geballt in dem Teil, in dem er selbst

zu Wort kommt und die – zum Teil gleichen - Ereignisse sowie die ihnen zugrunde liegende Motivation für sein Verhalten aus seiner Perspektive schildert. Man ist erschüttert und kann kaum glauben, mit welcher Kalt-blütigkeit und kriminellen Energie er agiert.

 

Alice erfährt von dem ganzen Ausmaß erst nach seinem Tod, als sie einen Detektiv beauftragt, Nachforschungen zur Identität von Dominic Gill anzu-stellen. Sie will auch im Interesse ihres ungeborenen Kindes wissen, wer dessen Vater war.

 

Fazit: ein ausgesprochen spannender Psychothriller

 

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