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Elmar Traks

Elmar Traks

Tagesausflug über Maro bei Nerja nach La Herradura und Almuñecar (Mai 2013)

Waren wir bislang bei Kurztrips von unserer Finca bei Cómpeta in die nähere Umgebung auf die Costa del Sol, respektive die Provinz Málaga fixiert, so wollten wir das nun endlich ändern. Daher beschlossen wir, die Fühler einmal in die benachbarte Provinz Granada an der Costa Tropical auszustrecken.

 

Doch auf dem Weg dorthin blieben wir zunächst noch der Costa del Sol treu: Unsere erste Station war nämlich Maro – etwa 30 km von Cómpeta entfernt.

Dieser 800-Seelen-Flecken an der alten Küstenstraße N-340 gehört zum Gemeindegebiet von Nerja und liegt etwa 2 km von der Stadt entfernt, im Naturschutzgebiet Alcantilados de Maro (Steilküsten von Maro).

Beim Herannahen fallen einem schon von weitem die vielen terrassierten Felder sowie Obst- und Gemüseplantagen auf, die den Ort umgeben.

Unmittelbar vor dem Ortseingang sieht man linker Hand den „Acueducto El Águila“, den Aquädukt des Adlers. Er wurde im 19. Jahrhundert im maurischen Stil aus Backsteinen über 4 Ebenen gebaut und diente der Wasserversorgung für die alte Zuckerfabrik in Maro.

Durch das malerische Dorf mit den für diese Gegend typischen weißen Häusern führen viele enge Straßen und Gassen – die Parkplatzsuche gestaltet sich besonders in der Touristensaison als Glücksspiel. Aber der tolle Blick über das Wasser und auf die Berge entschädigt einen für die Mühe.

Bekannt, weil idyllisch - zumindest wenn er nicht von Menschenmassen bevölkert wird - ist der Strand von Maro, der unterhalb des Ortes in einer Steilküsten-Bucht liegt. Man erreicht ihn vom Ortskern aus zu Fuß innerhalb von 15 bis 20 Minuten  – Parkplätze sind hier besonders in der warmen Jahreszeit rarer als rar.

CUEVAS de NERJA (bitte unbedingt anklicken!)
CUEVAS de NERJA (bitte unbedingt anklicken!)

Etwas außerhalb Maros befinden sich die berühmten Cuevas de Nerja.

Nun mögen Tropfsteinhöhlen mit riesigen Stalagmiten und -titen für manchen nichts Besonderes sein. Aber diese hat mehr zu bieten:

Sie ist etwa 4 km lang und in 3 Bereiche gegliedert, von denen allerdings nur der erste Besuchern zugänglich ist. Über befestigte und abgesicherte Wege kann man einen beeindruckenden Rundgang machen. Denn da die Höhle vor etwa 30.000 Jahren bewohnt war und Teile von ihr als Kultstätte genutzt wurden, sieht man außer Höhlenmalereien z.B. auch Knochen, Steinwerkzeuge und Keramiken.

Im Sommer findet im riesigen Höhlensaal übrigens regelmäßig ein umfang- reiches Kulturprogramm statt, bei dem auch berühmte Künstler aus aller Welt auftreten.

Maro, Nerja, Cuevas, La Herradura

Weiter ging es anschließend über

die N-340 Richtung Motril nach La Herradura.

Im Gegensatz zur Autobahn A-7 ist diese Küstenstraße zwar sehr, sehr kurvenreich, der Ausblick aber unübertrefflich. Man sollte unbedingt von den vielen Aussichtsparkplätzen Gebrauch machen, damit auch der Fahrer etwas von der phantastischen Sicht auf Meer und Steilküste hat.

Nach ca. 15 km erreicht man La Herradura (auf Deutsch „Das Hufeisen“). Dieser zu Almuñécar gehörende Stadtteil liegt bereits in der Provinz Granada, an der Costa Tropical, und schon auf den ersten Blick wird die Namensgebung klar: Die Bucht ist von 2 Landzungen bzw. Felsvorsprüngen eingerahmt – im Westen vom  „Peñon de Cerro Gordo“, im Osten vom „Punta de la Mona“. Beide sind durch den etwa 1 1/2 km langen Strand miteinander verbunden, den sie vor Ost- und Westwind gleichermaßen schützen.

Der Ort selbst ist an einem Hügel errichtet, und die weißen Häuser leuchten einem schon über große Distanz entgegen – einige stehen für unseren Geschmack etwas arg dicht an der Felskante.

Die Einwohnerzahl lässt sich nicht genau beziffern – offiziell liegt sie bei 4500, in den Sommermonaten wohnen dort aber gut und gerne durchaus 10.000 Menschen. Jetzt, Anfang Mai, herrschte noch eine recht gemütliche Atmosphäre.

Aber auch außerhalb der Saison haben einzelne Strandbars und Chirin- guitos geöffnet, sodass man bei einer Rast den Blick weit über das Meer

mit seinem kristallklaren Wasser schweifen lassen und das Treiben der Wassersportler beobachten kann.

Marina del Este, La Herradura, Costa Tropical

Etwa 3 km außerhalb des Ortskerns befindet sich in einer Felsbucht der kleine Sportboothafen „Marina del Este“. Die Anfahrt gestaltet sich wegen der Anlage der Stadt ein wenig unge- wöhnlich, da es über recht schlagloch- reiche und kurvige, durch Wohngebiete führende Straßen zunächst stetig berg- auf geht.

Waren die Strände auf Grund der – verglichen mit Maro und erst recht Cómpeta - hohen Temperaturen bereits gut bevölkert, so herrschte im

Hafen noch absolute Ruhe. Die Boote waren bis auf 2 oder 3 Ausnahmen alle „unbelebt“, und selbst in die umgebenden Bars und Restaurants hatte es nur ein paar wenige Einheimische verschlagen.

Wir fuhren zurück auf die N-340, denn unser nächstes Ziel war das 8 km entfernte Almuñécar.

Die heute etwa 28000 Einwohner zählende Stadt war einst aus einer phö- nizischen Siedlung namens Sexi oder auch Hexi entstanden, und viele Einheimische nennen sich noch heute Sexitanos. Natürlich wird der Begriff auch zu Werbezwecken gebraucht, wenn in Geschäften z.B. von „Sexi T-Shirts“ (die aber nicht unbedingt sexy aussehen) die Rede ist – der letzte Buchstabe macht hier den Unterschied.

Besuchenswert ist die schöne Altstadt mit ihrem historischen Charakter, wobei die Bauweise dem maurischen und phönizischen Erbe geschuldet

ist. Aber auch die über einen Wanderweg zu erreichende maurische Burg „Castillo de San Miguel“ gehört zu den Sehenswürdigkeiten.

Wie schon in La Herradura, hat uns auch hier der Küstenstreifen beein- druckt: 19 km lang und durch Felsvorsprünge in 26 Strandabschnitte ge- gliedert, dazwischen immer wieder malerische, teils einsame Buchten.

Nicht nur die Strände waren bei den warmen Temperaturen (Costa Tropical!) bereits sehr belebt, sondern auch die zahlreichen Cafés, Bars und Chirin- guitos entlang des auch hier kristallklaren Wassers waren schon gut fre- quentiert und luden zum Verschnaufen und Leute-Beobachten ein.

Insgesamt ist im Gegensatz zu La Herradura hier von der Atmosphäre eines einst kleinen Fischerortes nicht mehr viel zu merken: Riesige Hotelanlagen, die zum Teil recht geschmackvoll gestaltet sind, und Gebäude-Komplexe mit Ferienwohnungen dominieren das Stadtbild ebenso wie die „fliegenden“ Händler, die überall ihre Waren anpreisen. Das macht Almuñécar zu einem typischen Touristenort an der Costa Tropical.

Apropos: Die Flughäfen Granada (96 km) und Málaga (89 km) sind etwa gleich weit von der Stadt entfernt.

In der Bildergalerie ist die Statue von Abderraman (auch: Abd ar- Rahmán) zu sehen: Er entstammt einer syrischen Dynastie und wurde 731 in Damas- kus geboren. Als einziger entkam er einem Massaker an seiner Familie, konnte mit Hilfe von Berbern fliehen und landete 755 an der Küste zwischen Málaga und Almería. Nachdem er 756 den dortigen Statthalter ermordet hatte, versammelte er seine Gefolgsleute um sich und zog nach Córdoba,

wo er im selben Jahr das Kalifat Córdoba gründete, dessen erster Emir er war und wo er 788 starb.

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Unsere Tour eignet sich sehr gut als gemütlicher Tagesausflug, sollte aber tunlichst nicht in den Sommermonaten unternommen werden; die Tempera-turen waren bereits jetzt deutlich höher als z.B. bei uns im Campo oder in Maro.

Hier noch einmal die ungefähre km-mäßige Zusammenfassung, wobei es diesbezüglich kaum einen Unterschied macht, ob man sich wie wir für die landschaftlich schöne, aber „langsame“, da sehr kurvenreiche N-340 oder für die „schnellere“ Autobahn A-7 entscheidet.

 

Cómpeta – Nerja:                    28 km

Nerja – Maro:                            2 km

Maro – La Herradura:              16 km

zur Marina del Este:                   3 km

La Herradura – Almuñécar:        8 km

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                                                 57 km

 

© Annette Traks