Nach den beiden wohl berühmtesten Plätzen im Zentrum Madrids waren Erkundungsgänge durch die großen Shopping-Meilen der City angesagt.
Die bekannteste ist die Gran Via, die sich über 1,3 km von der Calle de Alcalá bis zur Plaza de España erstreckt. In den 60-er Jahren galt sie als die bedeutendste Einkaufsstraße der Stadt, und auch heute noch findet man hier viele Geschäfte, Boutiquen, Restaurants, Theater und Kinos. Beide Straßenseiten werden von sehr alten, prachtvoll-monumentalen Bauten gesäumt, mit denen sich viele mehr oder weniger berühmte Architekten ein beeindruckendes Denkmal gesetzt haben. Kein Wunder, dass sich sowohl tagsüber als auch abends Menschen- und Auto-karawanen durch die Straße schieben und die Restaurants immer, beson-ders aber an den Wochenenden, sehr voll sind.
Etwa in der Mitte der Gran Via liegt die Plaza del Callao, u.a. mit einem großen Kino, dem „Palacio de Prensa“ (Pressepalast) und diversen Depen-dancen des Kaufhauses „Corte Inglés“.
In die diesem Platz gegenüberliegenden Straßenseite der Gran Via mündet eine Gasse, die zur open-airSchlittschuh- und Rodelbahn auf der Plaza de la Luna führt.
Die auf Höhe der Metro-Station „Gran Via“ abgehende Einkaufsstraße Calle Fuencarral – eine Fußgängerzone - fand ich vom Warenangebot her inter-essanter als die Hauptstraße. Besonders hervorgehoben wird in Reise-führern der „Mercado de Fuencarral“ - ein 3-stöckiges Bekleidungsgeschäft, angeblich im Hippie-Techno-Stil, laut, schräg, schrill und keinesfalls etwas für Spießer. Anreiz genug für mich, den verruchten „Sündentempel“ zu entern. Ernüchtert musste ich jedoch feststellen, dass nichts, aber auch wirklich nichts Besonderes an ihm war. Die Hintergrund-Musik traf zwar nicht so unbedingt meinen Geschmack, war aber in Stil und Lautstärke durchaus erträglich. Und das Angebot erwies sich als sehr gemischt – von konservativ bis jugendlich modern.
Gegenüber der Einmündung der
Calle Fuencarral in die Gran Via
beginnt die Calle Montera, die
direkt zur Puerta del Sol führt.
Auch sie ist Fußgängerzone mit
zahlreichen Geschäften – und
käuflichen Damen, die in Erwartung
von Kundschaft ganztätgig „Spalier“
stehen.
Als sehr vorteilhaft für die „Eroberung“ Madrids hat es sich übrigens erwiesen, dass unser Appartement verkehrsgünstig in einer kleinen Querstraße zwischen Gran Via und Calle Fuencarral lag – in Fuß-entfernung zu vielen Sehenswürdigkeiten und in der Nähe einiger
Metro-Stationen, zufälligerweise direkt gegenüber einem Kloster.
© Annette Traks