Von Tarifa fuhren wir unserem nächsten Ziel entgegen: Rota, ein Küstenort direkt an der Bucht von Cádiz und nahe Jerez de la Frontera. Kilometerlang ging es über eine schnurgerade Landstraße, vorbei an grünen Wiesen, auf denen Schafe und Kühe grasten. Einmal sahen wir am Straßenrand sogar eine Storchen-Farm, und auf jedem Hochspannungsmast befand sich ein bewohntes Nest. Das Land war über weite Strecken so platt wie in Norddeutschland – für uns aus der Axarquia mittlerweile sehr ungewohnt!
Unser erster Besuch vor Ort galt dem Costilla-Strand, der als der schönste Spaniens ausgezeichnet wurde. Zweifelsohne ist er mit seiner Breite, dem goldgelben Sand und klaren Wasser sehr attraktiv, aber trotz der vielen Surfer irgendwie „steril“ und langweilig. Wir jedenfalls schwärmen weiterhin von dem lebhaften Tarifa-Strand. (Bilder zum Vergrößern anklicken!)
Im nahen Hafen wollten wir uns auch gleich über die Abfahrtzeiten des Katamarans nach / von Cádiz (Fahrzeit 25 Minuten) schlau machen. Ein großer Fahrplan-Aushang zeigte auch die Lage des Anlegeplatzes. Dort herrschte allerdings gar kein Betrieb, und auch das Kartenverkaufs-Häuschen war geschlossen. Merkwürdig! Wir waren verunsichert! Glücklicherweise erwischten wir eine Angestellte, die uns informierte, dass der Fährbetrieb an dem Tag wegen des starken Windes ausfiel. Und am nächsten Tag? „A ver! - Mal sehen!“ Konnte man nicht auf dem Fahrplan-Aushang einen entsprechenden Vermerk machen?? Woher sollen vor allem Nicht-Einheimische das wissen?
Um auf Nummer sicher zu gehen, beschlossen wir, am Folgetag mit dem Bus nach Cádiz zu fahren – der ZOB lag unserer Unterkunft wesentlich näher als der Hafen. Besonders beeindruckend während der etwa einstündigen Fahrt war die schmale Passage über die Bucht. Da es relativ windstill war, glaubten wir, für die Rückfahrt die Alternative Bus oder Katamaran (Abfahrt ½ Stunde nach dem letzten Bus) zu haben. Zwar hielt ich es in Anbetracht der recht ruhigen Wetterlage nicht wirklich für notwendig, mich noch einmal vor Ort zu vergewissern, ob denn heute der Fährverkehr stattfinden würde. Aber gut, dass wir es dennoch taten, denn auch an diesem Tag fiel er aus - ohne jeden Hinweis auf dem groß aushängenden Fahrplan! – sonst hätten wir die Nacht evtl. in Cádiz verbringen müssen.
Die Altstadt von Cádiz war einen Besuch wert: Monumentale Gebäude, enge Gassen, faszinierende Architektur. Es wurden zudem schon die Tribünen für die Osterprozessionen in der nächsten Woche aufgebaut und gerade an unserem Besuchstag die Karten für die Sitzplätze verkauft – vor den Büros der Bruderschaften hatten sich lange Menschenschlangen gebildet (siehe Fotogalerie).
Am nächsten Tag ging es nach Jerez (etwa ½ Stunde Busfahrt) – die Besichtigung der Bodega „Tio Pepe“ stand auf dem Plan. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich, konnte aber sehr kurzfristig erfolgen. Warum gerade diese Bodega? Es war die einzige in dem zahlreichen Angebot, die auch nachmittags Führungen anbot. Die gut einstündige deutschsprachige Rundtour erfolgte zum Teil per pedes, zum Teil mit einem kleinen Zug – die Fotos geben einen Eindruck. Den krönenden Abschluss bildete eine Weinprobe; hier kann man beim Kartenkauf zwischen 2 oder 4 Gläschen mit oder ohne Tapas wählen. Und wer mag, kann dann noch seinen Bedarf im angeschlossenen Shop decken; denn die Führung dient natürlich auch dazu, die hauseigenen Produkte zu promoten.
Unser 3. Tag Tag in Rota war ein „Ruhetag“ und diente u.a. der Vorbereitung unserer letzten Etappe – nach 10 Jahren wieder einmal Ronda.
und zwar HIER!
© Annette Traks