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Elmar Traks

Elmar Traks

Andalusien-Trip 2012 (1)

Tarifa

Ende März haben Elmar und ich mal wieder einen Kurzurlaub in Tarifa, der „Surf- und Windhauptstadt Europas“ am südlichsten Punkt des europäischen Festlands, gemacht. Von hier aus sind es über die Meerenge von Gibraltar nur 14 km bis Afrika, und bei klarer Sicht kann man die Häuser am dortigen Ufer deutlich erkennen.

Wie schon vor zwei Jahren hatten wir auch diesmal ein Appartement direkt am riesigen Sandstrand, sodass wir von unserem Balkon-Logenplatz die dort ausgelassen tobenden Hunde, den regen Schiffsverkehr sowie Surf-Aktivitäten jeder Art wunderbar beobachten konnten. Bilder dazu befinden sich in der nachfolgenden Fotogalerie (zum Vergrößern anklicken).

Und ich als „alte Friesin“ habe natürlich ganz besonders die langen Spaziergänge direkt am Wasser genossen. Das Mittelmeer bei uns „vor der Tür“ möchte ich auf keinen Fall missen, aber hier, wo es mit dem Atlantik zusammentrifft, stellt sich bei mir ganz schnell ein „Nordsee-Feeling“ ein – ich empfinde das Meeresrauschen hier selbst bei viel Wind als beruhigender, die Wellen rollen anders an den Strand, der sowieso unvergleichlich ist, die ganze Atmosphäre ist einfach eine andere.

Aber wie generell in Spanien, können auch hier scheinbar einfachste Unternehmungen schnell  in ein Projekt ausarten: Wir wollten einen Tagesausflug nach Ceuta, der spanischen Exklave in Marokko, machen, unseren Wagen aber nicht in dem Hafen-Chaos von Algeciras stehen lassen.

Nun war es zwar keine Schwierigkeit herauszufinden, dass es eine Busverbindung dorthin gibt,  jedoch haperte es an zuverlässigen Online-Fahrplanaussagen – sie waren für die gleiche  Gesellschaft auf verschiedenen Web-Seiten nicht immer identisch (im Busbahnhof vor Ort waren dann im Aushang einige Abfahrtzeiten handschriftlich ganz gestrichen oder korrigiert).

Bezüglich der Fährverbindungen herrschte ein undurchschaubares Kuddelmuddel. So war, um nur ein Beispiel zu nennen, nicht ersichtlich, wieso zwei Fähren vom gleichen Typ der gleichen Gesellschaft zeitgleich ablegen sollten, die gleiche Zeit für die Überfahrt benötigten, die Preise aber trotz gleicher Kategorie differierten. Wobei die Spannbreite der Kosten für die Überfahrt sowieso aus unersichtlichen Gründen recht groß ist.

So gingen wir also ins Reisebüro von Tarifa, um uns vom Fachmann die besten Konditionen nennen zu lassen. Der zeigte jedoch sofort auf eine Karte und erklärte strahlend: „Ceuta? Schauen Sie, Señores, Ceuta liegt hier! Und hier liegt Tanger. Fahren Sie doch nach Tanger, dort ist es viel schöner!“

Als wir wahrheitsgemäß erklärten, Tanger würden wir bereits kennen, nun wollten wir uns gerne einmal Ceuta anschauen, ergab er sich mit einem „Na gut!“ in sein Schicksal, suchte uns tatsächlich eine günstige Fährverbindung heraus und erklärte auch, wo wir im Hafen das entsprechende Verkaufsbüro finden würden.

Algeciras

Vorm Hafen in Algeciras wurden wir dann auf Schritt und Tritt angesprochen: Jeder wollte uns auf der Straße ein Ticket verkaufen. Zum Teil waren die Männer in ihrem Bemühen sehr penetrant und  weder durch Ignorieren noch höfliches Ablehnen oder heftiges Anschnauzen abzuschütteln.

Als wir schließlich das tags zuvor genannte Verkaufsbüro betreten wollten, versuchte ein Händler, uns dreist daran zu hindern: „Hier nur Tickets für Autos, nicht für Personen!“ Es fehlte nicht viel und er wäre sogar handgreiflich geworden.

Ceuta

Die Überfahrt mit einem Katamaran ging nicht so schnell, wie wir als gestandene Hobbysegler es uns vorgestellt hatten. Obwohl die See nur leicht kabbelig war, schaukelte das riesige Schiff  ziemlich, sodass bei einigen Passagieren der Magen hörbar Achterbahn fuhr. 

 

Aber Ceuta ist einen Ausflug wert: Einerseits typisch europäisch mit den einschlägigen Geschäften, andererseits aber ist der afrikanische Einschlag im Baustil, Stadtbild, in der Flora und dem Bevölkerungsanteil unverkennbar. Das, was wir nach  unserem kurzen Aufenthalt besonders über die Altstadt sagen können, ist, dass alles sehr gepflegt wirkt, gut erhalten oder stilgerecht restauriert ist und eine ruhige Atmosphäre herrscht. Hier wird wohl mehr in die Infrastruktur investiert als in vielen Regionen auf dem spanischen Festland. - Die Bilder in der Galerie geben einen kleinen Eindruck wider.

Teil 2 der Reise-Impression führt nach Rota mit Cádiz und Jerez de la Frontera

und steht HIER!

© Annette Traks